Verschiedene Aktivitäten und Feierlichkeiten planen die Kantone Schwyz und Zug im kommenden Jahr anlässlich des 700. Jahrestags der legendären Schlacht am Morgarten vom 15. November 1315 . Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert.
Man hat es in der Schule gelernt: Zur Begegnung kam es im heutigen Grenzgebiet der Kantone Schwyz und Zug beim Ägerisee. An jenem Novembertag traten die Eidgenossen in scheinbar hoffnungslos unterlegener Truppenstärke von rund 1500 Mann gegen die etwa 9000 Habsburger an. Dennoch gingen sie als Sieger aus der Schlacht hervor.
Entgegen allen ritterlichen Gepflogenheiten, wie die Habsburger sie kannten, hielten sich die eidgenössischen Haudegen nicht an bestimmte Regeln, sondern strebten auf direktem Weg die Vernichtung des Feindes an. Als die Habsburger etwa eine Enge am Ägerisee passierten, donnerten plötzlich Steinblöcke und Baumstämme auf sie herunter, gestossen von einer Handvoll Eidgenossen.
Die Schlacht am Morgarten ging in Geschichte und Mythen der Entstehungsgeschichte der Eidgenossenschaft ein. Nun planen die Kantone Schwyz und Zug das ganze Jahr 2015 hindurch zahlreiche Anlässe unter dem Titel «Morgarten – 700 Jahre Abenteuer Geschichte». Das Projekt wurde am Montag in Zug vorgestellt.
Geschichtsbild wird angepasst
Im Zentrum des Gedenkjahres steht die Vermittlung des historischen Ereignisses, wobei das Geschichtsbild «Morgarten» dem heutigen Wissensstand angepasst wird, wie es in einer Mitteilung zur Projektpräsentation heisst. Ziel sei es, allen Interessierten auch über das Jahr 2015 hinaus «spannende Geschichte(n) zu vermitteln».
Geplant sind unter anderem ein grosses, dreitägiges Volksfest samt Mittelaltermarkt im Juni 2015 im Raum Ägeri/Sattel, verschiedene Feierlichkeiten und kulturelle Veranstaltungen in den Kantonen Schwyz und Zug, darunter das eigens geschaffene «Musik- und Theater-Spektakel ‚Morgarten – ein neues Lied’», bei dem Dutzende Laien aus der Region mitspielen.
Das Gedenkjahr solle möglichst vielen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu den historischen Vorgängen öffnen, heisst es in der Mitteilung. Dazu beitragen sollen unter anderem Ausstellungen, Führungen und ein Themenpfad zu die Originalschauplätzen sowie – Kernstück des Projektes – ein Informationszentrum.
Patronat: Kantone Schwyz und Zug
Die Organisation des Gedenkjahres steht unter dem Patronat der Kantone Schwyz und Zug. Projektleiter ist der Schwyzer Kreiskommandant Edgar Gwerder. Unterstützt wird er von einem wissenschaftlichen Leiter und einer externen Begleitgruppe.
Die Realisierung des Projektes «Morgarten – 700 Jahre Abenteuer Geschichte» kostet laut Mitteilung mindestens fünf Millionen Franken. Aus der interkantonalen Landeslotterie stellt die öffentliche Hand 1,9 Millionen zur Verfügung. Für die übrigen gut drei Millionen zählen die Veranstalter auf Sponsoren und Spender.