Innovationskraft der Schweiz nimmt weiter ab

Das Europäische Patentamt (EPA) hat das zweite Jahr in Folge weniger Patentanmeldungen aus der Schweiz erhalten. Gemessen an der Einwohnerzahl bleibt die Schweiz aber das innovativste Land der Welt.

Die meisten Patente in der Schweiz meldete 2014 ABB an (Archiv) (Bild: sda)

Das Europäische Patentamt (EPA) hat das zweite Jahr in Folge weniger Patentanmeldungen aus der Schweiz erhalten. Gemessen an der Einwohnerzahl bleibt die Schweiz aber das innovativste Land der Welt.

Die Schweiz wird weniger innovativ: Bereits zum zweiten Mal hintereinander hat die Zahl der Patente aus der Schweiz abgenommen, wie das Europäische Patentamt (EPA) meldet.

Gemäss einer Mitteilung des EPA am Donnerstag wurden aus der Schweiz im Jahr 2014 auf eine Million Einwohner 848 Patente angemeldet. Damit ist die Schweiz nicht nur in Europa sondern weltweit das patentaktivste Land.

In absoluten Zahlen gesehen fällt die Schweiz aber weltweit vom 7. auf den 8. Platz und in Europa vom 3. auf den 4. Platz zurück. Verglichen mit 2013 erhielt das EPA im vergangenen Jahr 3,1 Prozent weniger Patentanmeldungen aus der Schweiz. Bereits im Vorjahr war die Zahl der Anmeldungen um 2 Prozent rückläufig.

Zahl der Patente in der Übersicht.

 

Der grösste Patentanmelder aus der Schweiz war wie schon 2013 der Elektrotechnikkonzern ABB mit 450 Anmeldungen. Dahinter folgen der Lebensmittelkonzern Nestlé mit 442 Patentanmeldungen sowie die Pharmakonzerne Roche und Novartis mit 357 respektive 323 Anträgen. Unter den Top 25 der Schweiz sind mit den ETH Zürich und Lausanne sowie der Universität Zürich auch drei Hochschulen zu finden. Insgesamt gingen aus der Schweiz beim EPA 7900 Anmeldungen ein.

 

China holt auf

Weltweit am meisten Patentanmeldungen kamen erneut aus den USA. Die Amerikaner steigerten das Volumen kräftig um 6,8 Prozent. Die Innovationskraft Japans nahm dagegen ab, mit einem Rückgang der Anmeldungen um 4,4 Prozent.

Japan hält sich aber nach wie vor auf Platz 2, gefolgt von Deutschland, von wo 0,8 Prozent weniger Patentanträge kamen. Die Deutschen bleiben damit aber die fleissigsten Erfinder in Europa. Einen regelrechten Innovationsschub verzeichnete China auf Platz 4. Das Land hat gegenüber dem Vorjahr 18,2 Prozent mehr Patente angemeldet.

Samsung nach wie vor am innovativsten

Samsung, der langjährige Spitzenreiter bei den Patentanmeldungen. konnte seine Vormachtstellungen auch 2014 halten. Der südkoreanische Mischkonzern meldete 2541 Patente an. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen mit Philips und Siemens zwei europäische Konzerne. Mit insgesamt fünf Unternehmen in den Top Ten behauptet Europa seine Bedeutung als wichtiger Technologie- und Innovationsstandort.

Das verdeutlicht auch die Zahl von insgesamt 274’000 Patentanmeldungen in Europa. Laut dem Europäischen Patentamt ist das ein Rekordwert. Die Nachfrage nach Patentschutz in Europa sei nun schon das fünfte Jahr in Folge gestiegen, wird EPA-Präsident Benoît Battistelli in der Mitteilung zitiert.

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Der Jahresbericht des EPA als pdf-Dokument.

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