Die vom Kanton Basel-Stadt und dem Gewerbeverband gegründete Stellenvermittlung integratio hat in zwei Jahren 71 Langzeitarbeitslosen eine Stelle vermittelt. Für acht Kandidaten konnte während der zweijährigen Pilotphase noch keine Lösung gefunden.
„Wir sind stolz auf diesen Erfolg“, sagten Vertreter des Kantons und des Gewerbeverbandes am Mittwoch vor den Medien. Sie kündigten eine Erweiterung des Konzepts an. Kürzlich wurde dazu eine weitere Mitarbeiterin für das Coaching engagiert. Der Kanton unterstützt die Stellenvermittlung im laufenden Jahr mit 400’000 Franken.
Mit dem Ziel, Sozialhilfebezüger in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sind Ende 2009 der Verein integratio gegründet und das Projekt lanciert worden. Die Sozialhilfebezüger werden vom kantonalen Arbeitsintegrationszentrum vermittelt. Die Kandidierenden erhalten bei integratio eine individuelle Betreuung, was Bestandteil des Erfolges ist.
82 Prozent der 79 Kandidierenden waren Männer. 56 Prozent waren zwischen 20 und 39 Jahre alt, der Rest älter. Vermittelt werden vor allem alleinstehende Männer, die während längerer Zeit gearbeitet haben und dann aus unterschiedlichen Gründen arbeitslos wurden. Voraussetzung für eine Vermittlung ist der Arbeitswille der Kandidierenden, sagte Projektleiterin Laetitia Hardegger.
Entlastung der Arbeitgeber
Die Männer werden intensiv betreut. Oft reiche es, die Bewerbungsschreiben neu zu formulieren, die äussere Erscheinung zu ändern und sie auf dem Weg zur Bewerbung zu begleiten, sagte Hardegger. Den Kandidaten komme das Beziehungsnetz des Gewerbeverbandes zu Gute. Aber auch der Kanton, namentlich das Tiefbauamt, übernahm Kandidaten. Laut Hardegger wurden 12 Personen fest angestellt.
Zur Entlastung der Arbeitgeber werden die Kandidaten in der Regel während drei bis zwölf Monaten beim Verein integratio angestellt, der die Administration und Lohnbuchhaltung übernimmt. Das Unternehmen bezahlt den Bruttolohn und die Arbeitgeber- Sozialversicherungsprämien. Nach Ablauf der befristeten Anstellung wird über eine definitive Anstellung entschieden.
Möglich sind auch Direktanstellungen. Elf Kandidaten wurden direkt von einer Firma übernommen. Der durchschnittliche Bruttolohn eines Kandidaten betrug 3224 Franken im Monat; damit lag dieser Betrag rund 1000 Franken über den Unterstützungsleistungen der Sozialhilfe.