US-Unternehmen überbieten sich derzeit dabei, dem neuen Präsidenten Donald Trump grosse Investitionen und die Schaffung vieler Jobs in Aussicht zu stellen. Intel wärmt nun ein Projekt auf, dass Trumps Vorgänger Barack Obama bereits im Jahr 2012 gefeiert hat.
Der Chiphersteller Intel will 7,0 Milliarden Dollar in die Fertigstellung eines US-Werks stecken. Das kündigte Konzernchef Brian Krzanich am Mittwoch bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington an.
Das «Fab 42» genannte Werk war allerdings zuvor schon von Barack Obama und dem damaligen Intel-Chef Paul Otellini gefeiert worden. Trumps Vorgänger hatte die Fabrik 2012 als Beispiel gelobt für ein «Amerika, das die nächste Generation von Jobs im verarbeitenden Gewerbe anzieht».
3000 neue Arbeitsplätze
Durch die Investition werde der Produktionsstandort Chandler im US-Bundesstaat Arizona erweitert, sagte Krzanich. Die Komplettierung der seit Jahren im Ausbau befindlichen Fertigungsstätte in den nächsten drei bis vier Jahren werde rund 3000 Arbeitsplätze entstehen lassen.
Die «Fab 42» war 2014 quasi fertiggestellt, dann aber zunächst nicht in Betrieb genommen worden. Intel erklärte damals, dass die eigenen Fabriken nur zu 80 Prozent ausgelastet waren und die neuen Kapazitäten zunächst nicht benötigt werden.
Mit dem Schritt unterstütze man die Steuer- und Regulierungspolitik, mit der die Trump-Administration Vorteile für die Produktion in den USA schaffe, so der Intel-Chef. Ein Sprecher der Regierung bezeichnete die Entscheidung des Chipherstellers als «Beleg für den Erfolg der neuen Wirtschaftspolitik» in den USA.
Werbung für Investitionspläne
Etliche Unternehmen haben seit dem Wahlsieg Trumps, der vehement mehr Produktion und Jobs in den USA fordert, Werbung für ihre Investitionspläne im Land gemacht. Häufig ging es dabei aber um bereits zuvor bekannte Projekte.
Für die Fertigstellung des Werks in Arizona wird Intel sein geplantes Ausgabenbudget für 2017 nicht erhöhen. Mit der Hightech-Fabrik will der Konzern die Fertigung der nächsten Chip-Generationen forcieren.
Intel versucht, sich aus der Abhängigkeit vom schrumpfenden PC-Markt zu befreien. Deshalb wird die Produktion stärker auf Rechenzentren und Cloud-Computing sowie die Vernetzung von Alltagstechnik und Maschinen im Internet der Dinge ausgerichtet.
Im April 2016 hatte der Konzern angekündigt, im Rahmen dieser Umstellung 12’000 Jobs zu streichen. Zuletzt hatte Intel weltweit etwa 106’000 Mitarbeiter.