Intelligente Kontaktlinsen sollen 2016 getestet werden

Die vom Schweizer Pharmakonzern Novartis und dem US-Technologiekonzern Google entwickelten intelligenten Kontaktlinsen sollen 2016 am Menschen getestet werden. Dies sagte Novartis-Chef Joseph Jimenez in einem Interview der Tageszeitung «Le Temps» vom Samstag.

Diese Linse präsentierte Google 2014: Sie misst den Glukose-Gehalt der Augenflüssigkeit. (Bild: sda)

Die vom Schweizer Pharmakonzern Novartis und dem US-Technologiekonzern Google entwickelten intelligenten Kontaktlinsen sollen 2016 am Menschen getestet werden. Dies sagte Novartis-Chef Joseph Jimenez in einem Interview der Tageszeitung «Le Temps» vom Samstag.

«Das Projekt kommt gut voran», sagte Jimenez im Interview. Als die Zusammenarbeit mit Google vor einem Jahr bekanntgegeben worden war, habe er davon gesprochen, das Produkt in ungefähr fünf Jahren auf den Markt zu bringen, erinnerte der Novartis-Chef.

Die intelligenten Linsen sollen beispielsweise Diabetikern helfen, den Blutzuckerspiegel zu überwachen. Daten könnten dann drahtlos auf ein Mobilgerät übertragen werden. Für Diabetiker hätte dies den Vorteil, dass sie den Blutzucker nicht mehr über mehrfach tägliches Einstechen im Finger ermitteln müssten.

Novartis und Google haben sich im Juli 2014 auf eine Zusammenarbeit im Bereich der intelligenten Kontaktlinsen geeinigt. Die Novartis-Augenpflegedivision Alcon hat dafür eine Lizenzvereinbarung mit dem amerikanischen Informationstechnologiekonzern abgeschlossen.

Hoffnung in neue Therapien

Für die Zukunft der Pharmabranche setzt Jimenez auf neue Therapien und kombinierte Behandlungen – er erinnert dabei an die sogenannte personalisierte Medizin. Diese neuen Therapien seien zwar teuer, aber könnten eine enorme Geldverschwendung verhindern.

Wenn ein Medikament nur auf ein genetisches Profil von drei Prozent der Patienten passe, dann wisse man, dass es unnütz sei, es den anderen 97 Prozent der Patienten zu verschreiben, erklärte Jimenez. Der letztliche Gewinn für das Gesundheitssystem sei gross, gerade auch im Hinblick auf verkürzte Spitalaufenthalte.

Angesprochen auf seinen Lohn, der 200 Mal so hoch ist wie jener des am schlechtesten bezahlten Novartis-Angestellten, sagte Jimenez lediglich, sein Gehalt werde vom Verwaltungsrat festgelegt. Wenn man es zudem mit den Gehältern in grossen multinationalen Unternehmen vergleiche, befinde es sich im Mittelfeld.

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