Interkulturelles Kinofestival «Cinema Querfeld»

Wie kommen wir zu unserer Haltung und wie sehen wir die Welt? Wann ändern sich unsere Sichtweisen und warum? Das interkulturelle «Cinema Querfeld» zeigt in diesem Jahr sechs Filme, die sich mit dem Thema «Perspektivwechsel» beschäftigen. Zum neunten Mal findet am kommenden Wochenende, 21-23.März, das interkulturelle Kinofestival «Cinema Querfeld» in der Querfeldhalle statt. Dieses Jahr […]

Vom 21. bis 23.März findet das 9. interkulturelle Kinofestival «Cinema Querfeld» statt.

Wie kommen wir zu unserer Haltung und wie sehen wir die Welt? Wann ändern sich unsere Sichtweisen und warum? Das interkulturelle «Cinema Querfeld» zeigt in diesem Jahr sechs Filme, die sich mit dem Thema «Perspektivwechsel» beschäftigen.

Zum neunten Mal findet am kommenden Wochenende, 21-23.März, das interkulturelle Kinofestival «Cinema Querfeld» in der Querfeldhalle statt. Dieses Jahr geht es um Perspektivwechsel. In sechs Filmen aus Europa, Vorderasien und Lateinamerika verlassen Menschen die gewohnten Bahnen.

Zum Beispiel im Eröffnungsfilm «También la lluvia», in dem ein Filmdreh über die spanische Conquista in Bolivien eine unerwartete Aktualität erfährt, als den Bewohnern des Drehorts von einem internationalen Wasserkonzern verboten wird, den Regen (la lluvia) aufzufangen. Oder am Samstagabend in «Central Station» (Walter Salles, 1998), einem brasilianischen Roadmovie über Dora, die im Zentralbahnhof von Rio für andere Menschen Briefe schreibt, die sie fast nie abschickt und dem Jungen Josué, der seine Mutter verliert und zusammen mit Dora seinen Vater suchen geht (trailer). 

Im Mittelpunkt des Projekts steht die interkulturelle Zusammenarbeit

Ausgewählt wurde «Central Station» von den Jugendlichen aus dem WUMA (Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende), die beim «Cinema Querfeld» bisher jedes Mal dabei waren. Das Planungsgremium besteht aus verschiedenen Migrantenorganisationen und Einzelpersonen und ist in jedem Jahr etwas anders zusammengesetzt. Filme vorschlagen darf jeder, im Mittelpunkt steht die interkulturelle Zusammenarbeit. Ruedi Bachmann, Gründungsmitglied von «Cinema Querfeld», Mitglied der Planungsgruppe und Vorstand des Vereins Querfeld gerät gerade bei den Jugendlichen ins Staunen. Darüber, wie gut sie zusammenarbeiten. «Schon weil da so viele verschiedene Sprachen aufeinandertreffen».

Organisatorisch ist das «Cinema Querfeld» viel Arbeit

«DVDs und Filme in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln sind teilweise gar nicht so einfach zu finden.», berichtet Bachmann weiter. Und auch sonst ist in der Vorbereitung zum «Cinema Querfeld» organisatorisch einiges zu tun. Da ist der Stummfilm «Latif» (Mikael Mikailov, 1930), bekannt aus dem Programm der Culturescapes 2009 . Der Film wird von drei Musikern live begleitet, wofür in der Halle ein Flügel aufgebaut werden muss. Den wiederum hat laut Ruedi Bachmann eine Frau aus Aserbeidschan über das Konsulat organisiert. 

Internationale Küche

Am meisten Vorbereitung benötigt der kulinarische Teil des Kinofestivals. Es wird international gekocht: bolivianisch, aserbeidschanisch, angolanisch, bulgarisch und natürlich schweizerisch. Passend zum Film darf sich das Publikum an den drei Festival-Tagen auf ein abwechslungsreiches Angebot freuen. Am Sonntag, 23.März ab 10.00h gibt es zum Abschluss einen Brunch.

«Das Essen ist extrem wichtig», bestätigt Ruedi Bachmann. Der Arzt mit Praxis im Kleinbasel hat beruflich viel mit Migranten zu tun und lernt so auch ihre Länder und Geschichten kennen. Das möchte er auch anderen näher bringen. Gemäss dem Querfeld-Gedanken will man nicht nur Filme zeigen, sondern auch Berührungspunkte zwischen verschiedenen Kulturen schaffen. Und wo wäre das einfacher als beim gemeinsamen Essen?

Auf dem Querfeld ist am Wochenende noch mehr geboten

Wer den Kartenvorverkauf im Cafe Bohemia verpasst, am Samstagabend  keine Karte für das mehr bekommt oder schlicht keine Lust auf Kino hat, hat Alternativen:  Altmeister Pink Petrazzi  ist mit «The Voyageurs» zu Gast bei Unser Bier – mit amerikanischer Küche. Und in in Basil Erny’s «Kulturraum» gibt es derweil mit «ankerstross 9» die erste Kleintheatervorstellung.



Das vollständige Programm des «Cinema Querfeld» findet sich unter www.querfeld-basel.ch. Da die Seite in den vergangenen Tagen teilweise nicht verfügbar war, hier das Programm in der Übersicht. Alle Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Freitag, 21.März 2014
ab 18.30h Bolivianische und Schweizer Küche, Kaffee und Kuchen
20.00h «Tambien la lluvia» (Icar Bollain, 2010)
21.45h Bar, Pizette und andere Snacks, Kaffee und Kuchen
22.00h «Die Lackschuhe des unbekannten Soldaten» (Rangel Valtchanow, Bulgarien 1997)

Samstag, 22.März 2014
ab 17.30h Apéro und Süssigkeiten aus Aserbeidschan
18.00h Stummfilm «Latif» (Mikayil Mikayilov, Aserbeidschan 1930), live begleitet von Musikern aus Aserbeidschan
19.00h Essen aus Angola, dem Balkan und Bulgarien
20.30h «Central Station» (Walter Salles, Brasilien/Frankreich 1998)
22.15h Bar, Pizette und andere Snacks, Kaffee und Kuchen
22.30 «Caro Diaro» (Italien 1993)

Sonntag, 23.März 2014
10.00h Brunch
11.45 «Das gefrorene Herz» (Xavier Koller, Schweiz 1979)

Ort: Querfeldhalle auf dem Gundeldinger Feld, Dornacherstr. 192
Eintritt: CHF 10.- pro Abend
Sonntagsfilm gratis, Brunch CHF 15.- (Kinder CHF 7.-)
Vorverkauf: Café Bohemia, Dornacherstr. 255


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