Die fünf am Goldfixing beteiligten Banken sehen sich mit einer ersten Klage wegen der Manipulation des täglichen Referenzpreises konfrontiert. Der New Yorker Goldhändler Kevin Maher reichte vor einem Bundesgericht in Manhattan eine Schadenersatzklage ein.
Die Sammelklage richtet sich gegen die Deutsche Bank, die britischen Institute Barclays Bank und HSBC, die französische Société Générale und die kanadische Bank of Nova Scotia. Diese sind in London am sogenannten Goldfixing beteiligt. Dabei wird zweimal täglich in einer Telefonkonferenz ein Referenzpreis für Gold festgelegt. Die Schweizer Grossbanken sind daran nicht beteiligt.
Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte am Donnerstag auf Anfrage, das Unternehmen halte die Klage für unbegründet und werde sich mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen. Ähnlich äusserte sich die Société Générale.
In der bereits am Montag eingereichten Klage wird den Banken vorgeworfen, mindestens seit 2004 zur Manipulation des Preises zusammengearbeitet zu haben. Der Kläger stützt seine Vorwürfe auf mehrere Studien.
Ausserdem macht er geltend, dass mehrere Aufsichtsbehörden und einige der Banken selbst Betrugsvorwürfen in Zusammenhang mit dem Goldfixing nachgegangen seien.
Lange Reihe von Skandalen
Die Vorwürfe der Trickserei beim Goldpreis reihen sich ein in mehrere Manipulationsskandale der letzten Zeit. So gehen seit Herbst Aufsichtsbehörden weltweit dem Verdacht von Wechselkursmanipulationen an den internationalen Devisenmärkten nach. Im Visier der Ermittler ist auch die Deutsche Bank.
Zudem hatte im Skandal um die Manipulation international bedeutsamer Zinssätze die Europäische Union Anfang Dezember eine Rekordstrafe gegen sechs internationale Grossbanken verhängt, darunter die UBS, die Deutsche Bank und die französische Société Générale. Bei dem Skandal, der im Sommer vergangenen Jahres aufgeflogen war, ging es um die internationalen Referenzzinssätze Libor und Euribor.