Knapp zehn Monate nach der Waldkonferenz „Bonn Challenge“ kommt die vereinbarte weltweite Initiative zur Wiederaufforstung in Fahrt. Die USA, der afrikanische Staat Ruanda und Brasilien haben sich zum Wiederaufbau von 18 Millionen Hektaren Waldfläche verpflichtet, wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) mitteilte.
Die Fläche entspricht mehr als dem Vierfachen der Fläche der Schweiz. Damit seien schon mehr als zehn Prozent des im September 2011 in Bonn vereinbarten Ziels erreicht, wonach bis 2020 weltweit 150 Millionen Hektaren an verlorenen und geschädigten Wäldern wieder aufgeforstet werden sollen.
Die IUCN (International Union for Conservation of Natur) schätzt die weltweit wieder aufforstbare Waldfläche auf rund zwei Milliarden Hektaren, was in etwa der halben Fläche Asiens entspricht.
„Die grösste Wiederaufforstungsinitiative, die die Welt je gesehen hat, ist nun wirklich auf dem Weg“, erklärte IUCN-Generaldirektorin Julia Marton-Lefcvre zwei Tage vor Beginn des UNO-Nachhaltigkeitsgipfels in Rio de Janeiro.
Es entstehe weltweit ein riesiger Nutzen für Einkommen, Nahrungsmittelsicherheit und Klimaschutz. Von den Zusagen entfallen 15 Millionen Hektaren auf die USA, zwei Millionen auf Ruanda und über eine Million auf Brasilien. Die IUCN sprach von einer „historischen Ankündigung“. Marton-Lefcvre: „Wir mahnen andere Länder, diesem Beispiel zu folgen“.
Weltweit gehen jährlich fast 13 Millionen Hektaren – eine Fläche etwa von der Grösse Griechenlands – an Wäldern verloren. In Brasilien wurden von August 2010 bis Juli 2011 rund 6400 Quadratkilometer (640’000 Hektar) Regenwald zerstört. Das waren acht Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum 2009/2010.
Brasilien will seine CO2-Emissionen bis 2020 drastisch reduzieren und die Waldabholzung dazu um 80 Prozent verringern.