Das massenhafte Abschlachten der Elefanten soll künftig besser bekämpft werden: Beim ersten «Afrikanischen Elefanten Gipfel» ist am Dienstag in Botswana ein internationales Programm zur Eindämmung der Wilderei und des illegalen Elfenbeinhandels verabschiedet worden.
Neben zahlreichen afrikanischen Staaten hätten dem Abkommen auch wichtige asiatische Länder zugestimmt, die als Märkte oder Durchgangstationen für Elfenbein eine besonders Bedeutung haben, heisst es in der Mitteilung des Veranstalters, der Naturschutzorganisation IUCN. Zu den Unterzeichnern zählen auch China, Vietnam, Malaysia, Thailand und die Philippinen.
Es sei jetzt höchste Zeit, dass Afrika und Asien ihre Kräfte vereinen, um den Elefanten zu schützen, betonte der Präsident von Botswana, Seretse Khama Ian Khama. Wenn nicht bald der wachsende Schwarzhandel mit Elfenbein bekämpft werde, «werden uns künftige Generationen für unsere Tatenlosigkeit verurteilen», sagte er.
Zum Massnahmenkatalog zählt die Absicht, den illegalen Handel mit geschützten Tieren als «schweres Verbrechen» einzustufen. Das soll die internationale Verfolgung dieser Straftaten erleichtern und intensivieren.
Konsumenten sollen
sensibilisiert werden
Die angestrebte internationale Zusammenarbeit umfasst auch gegenseitige Rechtshilfe, Auslieferungsvereinbarungen sowie die Möglichkeit, Guthaben einzufrieren und Besitz zu beschlagnahmen. Zudem wurde vereinbart, die Konsumenten in den Zielländern ebenso wie die Bevölkerungen in den Heimatländern von Elefanten für das Thema zu sensibilisieren.
Der afrikanische Elefant ist durch zunehmende Wilderei stark bedroht. Im Vergleich zum Jahr 1980 ist die Zahl der Tiere von damals rund 1,2 Millionen auf etwa eine halbe Million gesunken.
Einer am Montag veröffentlichten Studie zufolge könnte sie im kommenden Jahrzehnt um weitere 20 Prozent zurückgehen. Mehr als 30’000 Elefanten werden nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF jährlich wegen des Elfenbeins getötet.
Insbesondere in Asien ist die Nachfrage nach Elfenbein zuletzt deutlich gestiegen. Vom illegalen Elfenbein-Handel profitieren zudem Gruppen von Extremisten in Uganda, Somalia und im Sudan.