Der Sportfachhändler Intersport will als nächstes in China expandieren. Der abtretende Chef Franz Julen sieht dort mittelfristig ein Umsatzpotenzial von 300 Millionen US-Dollar jährlich, längerfristig sogar eine halbe Milliarde und mehr.
Im Süden Chinas verfügt Intersport bereits über 19 Filialen. Im Norden werden nun 50 hinzukommen. Zudem wird Intersport in Zusammenarbeit mit einem führenden Onlinesporthändler die Onlineshops ausbauen.
Potenzial sieht Julen auch im Sportschuhgeschäft, wie er im Interview mit der «SonntagsZeitung» sagt. Doch die neue Strategie will Julen seinem Nachfolger überlassen.
«Nach 17 Jahren unter meiner Ägide braucht es frischen Wind», sagt er. Er wolle keiner dieser Chefs sein, welche den richtigen Zeitpunkt verpassen. «Viele bleiben aus Gründen der Macht oder des Images zu lange an ihrem Sessel kleben», sagt er.
Julen hatte seinen Abgang auf Ende Jahr bereits im November 2015 angekündigt. Ursprünglich hätte er bis 2018 bleiben wollen. «Aber im nächsten Jahr wird bereits die Strategie 2020 geplant. Ich fand, dass das bereits ein neuer Chef übernehmen sollte», sagt Julen, der Verwaltungsratspräsident des Kioskbetreibers Valora wird.
Sein Nachfolger bei Intersport wird Victor Duran. Julen betont dessen internationalen Background. «Intersport ist eine Franchising-Organisation mit 65 Ländergesellschaften. Da kann man nicht befehlen, man muss zuhören, verhandeln, überzeugen», sagt er. Duran bringe das Verständnis für andere Kulturen mit und Sozialkompetenz. «Wir haben sehr breit gesucht, und Duran war der beste Kandidat», sagt Julen.
Sein letztes Geschäftsjahr wird mit einem Umsatzplus enden. Julen rechnet mit etwa 11,6 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von 5 Prozent. Entscheidend wird das vierte Quartal. «Wenn wir nur einen mittelmässigen Start in den Winter haben, sollte das für 5 Prozent Umsatzwachstum ausreichen.»