Interviews, Fotosessions und Spitalessen – mein Schnupperpraktikum bei der TagesWoche

Unser Schnupperpraktikant berichtet über seinen einwöchigen Einsatz bei der TagesWoche.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Unser Schnupperpraktikant berichtet über seinen einwöchigen Einsatz bei der TagesWoche.

Laurin Hoppler

Laurin Hoppler

Ich durfte von der Schule aus ein Praktikum machen. Da ich sehr an Politik und Medien interessiert bin, dachte ich, dass ich zu einer Zeitung gehen sollte. Ich habe mich für die TagesWoche entschieden, da ich die immer im Internet lese und ich ihr Konzept der News-Aufbereitung spannend finde. Am ersten Tag bekam ich eine kurze Einführung auf der Redaktion und konnte alle Abteilungen kurz anschauen.

Dann bekam ich den Auftrag, mir ein paar Fragen zu überlegen, um Interviews mit einigen Angestellten zu führen. Ich fand das sehr gut, da ich dadurch einen Auftrag hatte, der etwas mit Journalismus zu tun hat. Also konnte ich meine eigenen Erfahrungen machen und war selber aktiv, was nicht bei jedem Praktikum möglich ist.

Am ersten Tag habe ich ein kleines Konzept erstellt und mir einfache Fragen überlegt. Dann habe ich mit drei Angestellten einen Termin abgemacht. Bei diesen habe ich die Leute jeweils etwa fünf Minuten lang befragt und die Gespräche mit dem Handy aufgenommen. Danach habe ich diese im Computer abgetippt und in Form gebracht.

Enge Zusammenarbeit

Mir war von Anfang an wohl, viele TagesWoche-Leute haben sich Zeit für mich genommen. Da ich für meine Aufgabe die ganze Woche Zeit hatte, konnte ich daneben auch viel vom Redaktionsalltag miterleben.

Etwa, wie man einen echt tollen Livestream auf Facebook macht. Dabei kam DJ Flink vorbei und hat von sich erzählt. Oder eine Fotosession mit dem zukünftigen Grossratspräsidenten Joël Thüring im Grossratssaal. Und ich konnte an einer Medienkonferenz in der Küche des Universitätsspitals teilnehmen. 

Wir erhielten einen Einblick in die Abläufe und dann wurde das zukünftige Gastro-System vorgestellt. Schliesslich konnten wir auch einige Speisen kosten, die künftig den Patienten serviert werden. Wir waren auch im Radiostudio auf dem Bruderholz und haben für ein Porträt über Claude Salmony recherchiert. Ich durfte beim Interview dabei sein und das war sehr spannend.

Meiner Erfahrung nach ist es ein sehr spannender und interessanter Beruf, auf einer Redaktion zu arbeiten. Denn die Fotografen, Redaktoren, Produzenten und Layouter arbeiten eng zusammen, und so bekommt jeder einen Einblick in die einzelnen Bereiche. Es hat mir Spass gemacht, die Entstehung und die Hintergründe einer Zeitung kennenzulernen. 




(Bild: Hans-Jörg Walter)

«Im Journalismus ist man nie fertig» – im Gespräch mit TagesWoche-Angestellten

Ronja Beck, Praktikantin

Was ist das Wichtigste im Journalismus?

Wichtig ist, dass man immer objektiv bleibt und sicherstellt, dass das Geschriebene fundiert und nachvollziehbar ist – Stichwort Fakenews. 

Wieso wählten Sie diesen Beruf?

Ob ich mich längerfristig für den Beruf entscheide, ist noch lange nicht in Beton gegossen – ich bin ja schliesslich nur mal Praktikantin. Grundsätzlich aber bereitete mir das Schreiben schon immer Freude. Rückmeldungen in der Schule und an der Uni zeigten mir dann, dass ich darin wohl nicht allzu schlecht bin. Das Praktikum soll mir nun zeigen, ob ich damit auch in Zukunft mein Geld verdienen will. 

Ist es ein ruhiger oder ein anstrengender Job?

Es gibt, wie in jedem Job, spannendere und langweiligere Aufgaben zu erledigen, als auch stressigere und ruhigere Zeiten zu durchleben. Es ist auf alle Fälle eine sehr abwechslungsreiche Arbeit. 

Was lernen Sie im Praktikum?

Mir wurden in kurzer Zeit viele handwerkliche Aspekte beigebracht. Ausserdem erlangt man einen enormen Erfahrungsreichtum, lernt viele Menschen kennen und sieht, was sich in der Region alles abspielt. Hinzu tritt das Zwischenmenschliche innerhalb der Redaktion – man lernt im Umgang mit den Mitarbeitern viel von ihnen und auch über sich selbst. 

Was motiviert Sie jeden Morgen?

Das Team. Der Umgang untereinander ist einzigartig und mir in dieser Art von meinen bisherigen Jobs völlig unbekannt. Niemand steht mit der Fuchtel hinter mir. Ich darf ohne Angst sagen, wenn mich etwas nicht interessiert oder ich keine Zeit dafür habe. 

Reto Aschwanden, Produktionsleiter der Printausgabe

Was ist das Wichtigste im Journalismus?

Neugier. Man muss sich dafür interessieren, was in der Welt läuft. Es ist wichtig, dass man Zusammenhänge erkennen kann. Ein Journalist muss fähig sein, gut zu recherchieren und seine Ergebnisse so zu vermitteln, dass seine Leser drauskommen. Man braucht eine klare Haltung, damit man nicht nur News präsentiert, sondern auch die Hintergründe hinterfragt und Zusammenhänge aufzeigt.

Was motiviert Sie jeden Morgen?

Es sind mein Interesse an der Gesellschaft und die Freude am Beruf, die mich motivieren. Ich arbeite gerne mit Texten, um sie der Leserschaft so gut wie möglich zu verkaufen.

Wieso arbeiten Sie bei der TagesWoche?

Die TagesWoche ist ein unabhängiges Medium, das nicht nur News präsentiert, sondern auch den Anspruch hat, eine starke Stimme zu sein in gesellschaftlichen und politischen Themen im Grossraum Basel. Das finde ich spannend.

Ist der Job immer spannend und interessant oder manchmal auch langweilig?

Nein. Journalismus ist selten langweilig. Es kann frustrierend sein, wenn man als Blattmacher nicht viel spannendes Material zur Verfügung hat, aber langweilig ist es nicht.

Amir Mustedanagić, Leiter Newsdesk

Was ist das Wichtigste im Journalismus?

Jeden Tag mit Neugier beginnen.

Was motiviert Sie jeden Morgen?

Neugier und der Anspruch, jeden Tag die beste Geschichte zu schreiben, und natürlich die Lust am Schreiben. Ich will einen guten Job machen und dafür sorgen, dass das Team funktioniert.

Wieso wählten Sie diesen Beruf?

Es hat sich so ergeben. Ich habe zuerst eine KV-Lehre gemacht, dann habe ich mich entschieden, dass ich in eine andere Richtung will und habe mich an der Hochschule für Journalismus in Winterthur beworben und dann dort studiert.

Wieso arbeiten Sie bei der TagesWoche?

Ich habe über vier Jahre bei «20 Minuten online» als Reporter gearbeitet. Dann wollte ich einen anderen Journalismus kennenlernen und habe mich bei der TageWoche beworben. Das hat dann auch geklappt.

Ist es ein ruhiger oder anstrengender Job?

Kein Job ist ruhig, wenn man ihn mit Begeisterung macht. Im Journalismus ist man nie fertig. Die einzelne Geschichte ist irgendwann abgeschlossen, aber man braucht immer etwas Neues. Das verlangt ein Maximum an Kreativität, Ideen, Neugier und Lust, immer wieder von vorne anzufangen.

Ist Ihr Job immer spannend und interessant oder manchmal auch langweilig?

Journalismus ist selten langweilig. Es gibt viele Routine-Situationen, aber die Themen und Texte sind immer wieder neu. Das macht es fast unmöglich, diesen Beruf langweilig zu finden.

Was haben Sie bei der TagesWoche gelernt?

Sich auf die Zielgruppe zu fokussieren und darauf zu achten, dass man den Themen und der Leserschaft entsprechend schreibt. Das lernt man bei der TagesWoche sehr stark.




(Bild: Hans-Jörg Walter)

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