Der Tokioter Golfklub, an dem das Olympia-Turnier 2020 ausgetragen werden soll, nimmt künftig nun doch Frauen als Vollmitglieder auf. Der Klub beugt sich dem politischen Druck des IOC.
Das IOC hatte dem exklusiven, privaten Kasumigaseki Country Club ein Ultimatum gestellt und gedroht, das zweite olympische Golfturnier der Neuzeit auf einen anderen Platz zu verlegen, falls Frauen weiterhin nicht als Vollmitglieder akzeptiert würden. Jetzt aber zeigt sich der Klub bereit, Golferinnen die gleichen Rechte und Privilegien zu geben wie Golfern. In einer ausserordentlichen Versammlung haben die Mitglieder eine entsprechende Statutenänderung beschlossen.
«Wie wir immer gesagt haben, die Gleichberechtigung ist ein fundamentales Prinzip der olympischen Bewegung und ein wichtiger Teil der Olympischen Agenda 2020. Wir glauben, dass diese Entscheidung das auch reflektiert», sagte IOC-Vizepräsident John Coates.
Auch in den USA und in Grossbritannien ist es erst in jüngerer Vergangenheit zur Gleichstellung gekommen. So hat der berühmteste Klub, der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews in Schottland, nach 260 Jahren des Ausschlusses der Frauen diese 2014 zugelassen. Der Traditionsklub gilt als «Home of Golf». Nur zwei Jahre davor wurde beim Augusta National, dem Zuhause des US Masters, die antiquierte Regel geändert.
Im schottischen Muirfield, wo bisher 16 Mal das British Open ausgetragen wurde, ist man den Olympia-Gastgebern ein paar Tage voraus. Frauen sind dort seit letzter Woche als Mitglieder zugelassen.
In Schottland war die Diskriminierung in der Vergangenheit allgemein am schlimmsten. Selbst in nicht besonders vornehmen Klubs waren jahrelang weder Frauen noch Hunde zugelassen. An den einschlägigen Schildern stand: «No women, no dogs!»