Die Rückeroberung von Tikrit kommt nicht wunschgemäss voran: Der Irak hat Unterstützung durch Luftangriffe gefordert, um die radikal-islamische IS-Miliz aus der irakischen Grossstadt Tikrit zu vertreiben.
«Wir brauchen Hilfe aus der Luft von jeder Macht, die mit uns gegen den IS zusammenarbeiten kann», sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Ibrahim al-Ilami am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters. Seit Tagen stockt die irakische Offensive gegen die IS-Miliz in Tikrit, der Heimatstadt des einstigen Machthabers Saddam Hussein.
Regierungstruppen hatten vergangene Woche den Stadtteil Kadissija im Norden Tikrits erobert sowie Gebiete am Stadtrand im Süden und Westen unter ihre Kontrolle gebracht. Allerdings haben sich Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates (IS) in den einstigen Präsidentenpalästen Saddams verschanzt und leisten Widerstand.
Die internationale Allianz unter Führung der USA greift immer wieder IS-Stellungen aus der Luft an, in die Offensive auf Tikrit hat sie sich aber bislang nicht eingeschaltet. Der Vorstoss der Regierungstruppen und schiitischer Milizen ist die bislang grösste Offensive gegen den IS, seit dieser im vergangenen Jahr grosse Landesteile eingenommen und dort sowie in den in Syrien kontrollierten Gebieten ein Kalifat ausgerufen hat.
Das vor neun Monaten vom IS eingenommene Tikrit steht im Zentrum der irakischen Offensive. Nach einer Rückeroberung wäre der nächste grosse Schritt die Einnahme Mossuls weiter im Norden, der grössten Stadt unter Kontrolle des Islamischen Staates.