In seinem international mit Misstrauen verfolgten Atomprogramm hat der Iran eine weitere Etappe der Produktion von angereichertem Uran bekanntgegeben. Das Land provoziert damit einmal mehr scharfe Kritik aus dem Westen.
In der unterirdischen Atomanlage in Fordo werde nunmehr Uran angereichert, teilte der iranische Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali Asghar Soltanijeh, am Montag mit. Da die Anlage unter einem Berg eingerichtet wurde, ist sie gegen militärische Angriffe gut geschützt.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien bestätigte, dass der Iran in Fordo mit der Anreicherung von Uran auf 20 Prozent begonnen hat. Die Arbeiten würden von der IAEA beaufsichtigt, erklärte eine Sprecherin der UN-Atomaufsicht.
Westliche Diplomaten weisen daraufhin, dass eine Anreicherung auf 20 Prozent in einer tief verbunkerten Anlage zumindest für zivile Zwecke keinen Sinn ergibt.
Internationale Kritik
Das US-Aussenministerium erklärte, falls der Iran tatsächlich Uran auf 20 Prozent anreichere, verstosse das Land erneut gegen seine internationalen Verpflichtungen.
Viele Staaten verdächtigen den Iran, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran weist den Vorwurf zurück und pocht auf ihr Recht auf friedliche Nutzung der Kernenergie. Allerdings ist der Iran nicht bereit, sein Atomprogramm den Inspektoren der IAEA vollständig offenzulegen und so den Verdacht auszuräumen.
Die USA haben kürzlich eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran beschlossen, um weiter Druck auf die Regierung auszuüben. Auch die Europäische Union peilt weitere Strafmassnahmen an, die den wichtigen Ölsektor treffen sollen.
Der oberste politische und geistliche Führer des Irans Chamenei schliesst derweil ein Einlenken im Atomstreit aus. Er betonte, auch schärfere Sanktionen würden den Iran nicht von seinem Atomprogramm abbringen.
Bunker südlich von Teheran
Fordo liegt rund 150 Kilometer südwestlich von Teheran. Die iranische Atomenergieorganisation hatte am Samstag mitgeteilt, in Fordo könnten bis zu 3000 Zentrifugen für die Uran-Anreicherung betrieben werden.