Iran legt Fahrplan für Verhandlungen über Atomprogramm vor

Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat am Dienstag in Genf einen dreistufigen Zeitplan vorgestellt, wie die Streitigkeiten zwischen seinem Land und der internationalen Gemeinschaft über das iranische Atomprogramm binnen Jahresfrist beigelegt werden könnten.

Catherine Ashton begrüsst Mohammed Dschawad Sarif in Genf (Bild: sda)

Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat am Dienstag in Genf einen dreistufigen Zeitplan vorgestellt, wie die Streitigkeiten zwischen seinem Land und der internationalen Gemeinschaft über das iranische Atomprogramm binnen Jahresfrist beigelegt werden könnten.

Die Vertreter der 5+1-Gruppe aus den UNO-Vetomächten und Deutschland trafen mit ihren iranischen Kollegen zusammen, um Bewegung in die seit Jahren festgefahrenen Verhandlungen zu bringen. Das Treffen fand unter der Leitung der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton statt.

Ihr Sprecher Michael Mann sagte, die iranische Seite habe in einer einstündigen Powerpoint-Präsentation drei Schritte genannt, die den jahrelangen Streit binnen eines Jahres beenden könnten. Zu den Inhalten des Vortrags mit dem Titel «Beendigung einer unnötigen Krise und Eröffnung eines neuen Horizonts» äusserte sich Mann nicht, auch andere Teilnehmer machten keine Angaben.

Aus Sicht der EU sei jetzt «der Iran am Zug», sagte Mann. Seit der Wahl von Hassan Ruhani zum iranischen Präsidenten hätten die Iraner «Signale ausgesendet, dass sie sich bei Verhandlungen engagieren wollen, dass sie transparenter sein wollen. Der Beweis wäre, dass sie Fortschritte bei den Verhandlungen machen», so der Sprecher.

«Wir sind mit vorsichtigem Optimismus und grosser Entschlossenheit hergekommen, weil wir denken, dass es Zeit für greifbare Ergebnisse ist», sagte Mann. Die Atmosphäre bei den Gesprächen sei unter Sarifs Führung «sehr viel anders» als früher, fügte er hinzu. Nach Angaben eines US-Vertreters war ein Zeichen der Öffnung Teherans, dass die Verhandlungen erstmals auf Englisch stattfanden.

Iran lobt Atmosphäre

«Die Atmosphäre (…) war sehr gut und positiv, und beide Seiten sind ernsthaft an einer Lösung interessiert», sagte der iranische Vize-Aussenminister Abbas Araghchi am Dienstag vor Journalisten.

Die Verhandlungen in Genf gelten als Bewährungstest für den Annäherungskurs des neuen iranischen Präsidenten Hassan Ruhani.

Sie sollen an diesem Mittwoch fortgesetzt werden. Gleichentags wird zudem Aussenminister Didier Burkhalter ein Gespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Sarif führen. Ort und Zeitpunkt müssen nach Angaben des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom Dienstag noch bestimmt werden.

Nächster Artikel