Die seit einem Jahr auf Eis liegenden Gespräche über das umstrittene iranische Atomprogramm sollen nach Angaben Teherans bald wieder aufgenommen werden. Brüssel müsse lediglich Datum und Treffpunkt bestätigen.
Der Iran warte nur noch darauf, dass die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton diese Einzelheiten zur Wiederaufnahme der Gespräche vorschlage. Dies sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Ramin Mehmanparast, am Dienstag in Teheran. Sobald Zeit und Ort feststünden, werde der iranische Chefunterhändler Said Dschalili seinen „Standpunkt“ erläutern.
Brüssel wies diese Darstellung zurück. Der Iran habe der EU bisher keine Vorschläge für eine Wiederaufnahme der Atomgespräche gemacht, sagte Ashtons Sprecher Michael Mann.
Erst müsse Teheran auf ein Schreiben Asthons vom Oktober antworten, in dem die EU-Aussenbeauftragte von Sorgen über Teherans Atomprogramm gesprochen hatte. Sollte kein Dialog zustande kommen, werde die EU ihre Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran fortsetzen. Laut Mehmanparast beantwortete Teheran Ashtons Schreiben bereits.
Sanktionen weiter verschärfen
Der Westen verdächtigt die iranische Regierung, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten.
Die EU werde an ihrem „zweigleisigen“ Vorgehen im Atomkonflikt mit dem Iran festhalten. Sie sei nicht nur zu Verhandlungen, sondern auch zu erhöhtem Druck auf Teheran bereit, sagte Asthons Sprecher weiter.
Beim nächsten Treffen der EU-Aussenminister Ende Januar würden die Sanktionen wohl verschärft. Bereits im Dezember hatten die Aussenminister die Vorbereitung weiterer Sanktionen im Energie- und Finanzbereich in Auftrag gegeben.
Frankreichs Aussenminister Alain Juppé sagte im Sender i-Télé, seiner Meinung nach bestehe kein Zweifel daran, dass der Iran Atomwaffen entwickle. Deshalb sei Paris dafür, die Sanktionen zu verschärfen, ohne den Weg zu Verhandlungen zu versperren.