Iran verkündet Fortschritte im Atomprogramm

Ungeachtet aller Kritik schreitet der Iran mit seinem Atomprogramm voran. In einer vom Staatsfernsehen übertragenen Feierstunde nahm der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch drei neue Atomprojekte in Betrieb. Per Videoübertragung schaltete er eine Anlage zur Urananreicherung in Natans frei.

Eine Raffinerie im Südwesten des Iran (Symbolbild) (Bild: sda)

Ungeachtet aller Kritik schreitet der Iran mit seinem Atomprogramm voran. In einer vom Staatsfernsehen übertragenen Feierstunde nahm der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch drei neue Atomprojekte in Betrieb. Per Videoübertragung schaltete er eine Anlage zur Urananreicherung in Natans frei.

In der mitteliranischen Einrichtung soll Uran auf 20 Prozent angereichert werden. Ausserdem sollen dort künftig neuartige Zentrifugen dreimal so schnell wie ältere Modelle arbeiten.

Dem Fernsehen zufolge wurden zudem in einen Forschungsreaktor in Teheran erstmals im Iran selbst hergestellte Brennstäbe eingesetzt.

Ahmadinedschad ordnete weiter den Bau von vier neuen Forschungsreaktoren an. In den Reaktoren sollten Radioisotope zur Behandlung von Krebspatienten produziert werden, sagte Ahmadinedschad am Mittwoch in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede. Dies entspreche „den Bedürfnissen des Landes“.

Der Iran verfügt bereits über einen Fünf-Megawatt-Forschungsreaktor, den die USA vor der islamischen Revolution 1979 in Teheran gebaut hatten. Das Land baut zudem einen zweiten Forschungsreaktor in Arak, mit dem nach offiziellen Angaben zu medizinischen Zwecken Plutonium produziert werden soll.

Verwirrung um Öl-Lieferung nach Europa

Verwirrung herrschte indes über die Lieferung von Öl nach Europa: Das Aussen- wie auch das Ölministerium dementierte einen Bericht amtlicher Medien, nach dem die Islamische Republik die Lieferungen des Rohstoffes nach Frankreich, Portugal, Italien, Griechenland, Spanien und an die Niederlande stoppen will.

Der Westen verdächtigt den Iran, Atomwaffen zu entwickeln. Die Staatsführung in Teheran weist dies zurück und hat wiederholt erklärt, die Technik nur zivil nutzen zu wollen, etwa zur Stromerzeugung.

Nach einem Bericht des iranischen Fernsehsenders Al-Alam erklärte der Iran in einem Brief an die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton seinen Willen zu neuen, „konstruktiven Verhandlungen“ über sein Atomprogramm. Die Gespräche wurden im vergangenen Jahr erfolglos abgebrochen. Einer der wichtigsten Streitpunkte ist die Anreicherung von Uran.

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