Iran verleiht Michelle Obama den Schmähpreis «Nasses Schiesspulver»

Der Iran reagiert im Streit um den US-Polit-Thriller «Argo» mit einer Gegenauszeichnung für Michelle Obama. Die US-First-Lady hatte «Argo» in der Oscar-Nacht als Besten Film bekanntgegeben, was Teheran als ein Zeichen der «Feindschaft mit dem Iran» auslegte.

Michelle Obamas Auftritt an der Oscar-Nacht missfiel dem Iran (Archiv) (Bild: sda)

Der Iran reagiert im Streit um den US-Polit-Thriller «Argo» mit einer Gegenauszeichnung für Michelle Obama. Die US-First-Lady hatte «Argo» in der Oscar-Nacht als Besten Film bekanntgegeben, was Teheran als ein Zeichen der «Feindschaft mit dem Iran» auslegte.

Die Botschafterin der Schweiz, die im Iran die diplomatischen Interessen der USA vertritt, soll den Preis an den diesjährigen Kunstfestspielen stellvertretend entgegennehmen. Verliehen wird er von den Basidsch, der paramilitärische Abteilung der iranischen Revolutionsgarden.

Heissen soll die Trophäe «Nasses Schiesspulver», wie die Nachrichtenagentur Fars am Freitag meldete. Die Auszeichnung soll angeblich die Nutzlosigkeit von Obamas Engagements für «Argo» symbolisieren, den Teheran als «Anti-Iran-Film» bezeichnet.

«Argo» erzählt von der spektakulären Befreiung von US-Geiseln durch die CIA 1980 im Iran. Teheran hatte mehrmals die Produktion des Films und die Vergabe diverser Preise, darunter mehrere Oscars, als politisch motiviert verurteilt und mit Gegenmassnahmen gedroht.

Gegenfilm geplant

Dazu gehören die Produktion eines Gegenfilms und das Einreichen einer Klage gegen die Produzenten des Films, Grant Heslov, Ben Affleck und George Clooney.

Die französische Anwältin Isabelle Coutant-Peyre ist seit Anfang des Monats damit beauftragt, juristisch gegen die Produzenten vorzugehen. Was aus dem Gegenfilm geworden ist und wogegen Coutant-Peyre genau klagen will, ist bis jetzt noch unklar.

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