Iranisches Parlament schränkt Beziehungen zu Grossbritannien ein

Als Reaktion auf neue britische Sanktionen gegen den iranischen Energie- und Bankensektor hat das Parlament in Teheran am Sonntag eine Einschränkung der diplomatischen Beziehungen zu London beschlossen.

Der Atomstreit führt zu Sanktionen und Retourkutschen (Archiv) (Bild: sda)

Als Reaktion auf neue britische Sanktionen gegen den iranischen Energie- und Bankensektor hat das Parlament in Teheran am Sonntag eine Einschränkung der diplomatischen Beziehungen zu London beschlossen.

179 der 206 anwesenden Abgeordneten stimmten einer Vorlage des Auswärtigen Ausschusses zu, welche die Ausweisung des britischen Botschafters aus Teheran und die Abberufung des iranischen Botschafters aus London binnen zweier Wochen vorsieht. Zudem sollen die „Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auf ein Minimum“ begrenzt werden.

Abstimmung im Radio

Die Abstimmung im Parlament wurde im staatlichen Radio übertragen. Der Entwurf muss noch vom Wächterrat, einem Gremium aus Geistlichen und Juristen, ratifiziert werden. In einer ersten Parlamentsdebatte über das Vorhaben hatte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Allaheddin Borudscherdi, am Mittwoch von einer feindlichen Politik Londons gegenüber seinem Land gesprochen.

Neben Grossbritannien hatten auch die USA und Kanada am vergangenen Montag als Reaktion auf den jüngsten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), weitere Sanktionen gegen Teheran verhängt. Dieser listet erstmals „glaubwürdige Hinweise“ auf eine militärische Dimension des iranischen Atomprogramms auf.

Mit den USA unterhält der Iran seit mehr als 30 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr. Die Beziehungen zu Kanada wurden bereits eingeschränkt.

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