Das iranische Parlament hat dem Atomabkommen mit den Grossmächten im Grundsatz zugestimmt. Bei 100 Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen stimmten am Sonntag 139 Abgeordnete für die Vereinbarung vom Juli, etwa 40 Abgeordnete blieben der Sitzung fern.
Nach Angaben von Parlamentspräsident Ali Laridschani verabschiedete das Parlament das Atomabkommen grundsätzlich, weitere Abstimmungen über die einzelnen Artikel der Vereinbarung sollen am Dienstag folgen.
Die Sitzung verlief turbulent. Der Chef der Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, warf einigen Abgeordneten «unmoralisches» Verhalten vor. Der konservative Abgeordnete Aliresa Sakani forderte «grundlegende Änderungen» am Gesetzestext. Dieser nutze den USA mehr als dem Iran.
Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland hatten sich Mitte Juli mit dem Iran auf ein Abkommen geeinigt, das dem Land die zivile Nutzung der Atomtechnologie erlauben, es zugleich aber am Bau von Atombomben hindern soll.
Teheran verpflichtete sich zu tiefgreifenden Einschnitten bei der Urananreicherung und akzeptierte Kontrollen im Gegenzug für eine Aufhebung der gegen das Land verhängten Sanktionen. Diese machen der iranischen Wirtschaft seit Jahren massiv zu schaffen.