Der Iran möchte zusammen mit der Türkei als Regionalmächte die kriegerischen Konflikte befrieden, ohne Einfluss des Westens. Dann lasse sich auch das Flüchtlingsproblem lösen, sagte Irans Präsident Ruhani nach einem Treffen mit dem türkischen Aussenminister Cavusoglu.
Das Flüchtlingsproblem bleibt laut Präsident Hassan Ruhani bestehen, solange in den Herkunftsländern Chaos und Krieg herrschen. Daher «müssen wir zunächst für Frieden sorgen, damit die Flüchtlinge dann auch nach Hause gehen können», sagte er bei einem Treffen mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu am Samstag in Teheran.
Solange es in ihren Ländern Konflikte und Kriege gebe, wollten die Flüchtlinge nicht zurückkehren. Daher sollten besonders Regionalmächte wie die Türkei und der Iran diesbezüglich enger zusammenarbeiten. Der Iran und die Türkei hätten den notwendigen Einfluss, um «gemeinsam, auch ohne die westlichen Mächte, die Probleme zu lösen», sagte Ruhani.
Der Iran sieht in der Türkei einen effektiven Verbündeten, um sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu besiegen als auch die Konflikte im Irak und in Syrien zu lösen. Im Syrien-Konflikt gab es allerdings in den vergangenen Jahren zwischen den beiden Nachbarländern erhebliche Differenzen.
Teheran unterstützt das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, Ankara die Rebellen, die Assad stürzen wollen. Angesichts der politischen Spannungen zwischen der Türkei und der EU und der Aussöhnung Ankaras mit Moskau hofft Teheran aber auf eine neue Ära der Zusammenarbeit mit der türkischen Regierung im Syrien-Konflikt.