Nach Veröffentlichung brisanter Äusserungen irischer Banker über EU-Hilfen hat sich der Ex-Chef des Instituts Anglo Irish entschuldigt. Er bedaure die mit seinen Worten verursachten Beleidigungen zutiefst, sagte David Drumm der Zeitung «Sunday Business Post» zufolge.
Er könne sein Verhalten nicht mehr rückgängig machen. «Aber ich kann mich bei denen entschuldigen, die sich das anhören mussten und die sich verständlicherweise so angegriffen gefühlt haben.» Drumm zog EU-Bankhilfen unter anderem mit den Worten «Neuer Tag, neue Milliarde» ins Lächerliche.
Die Äusserungen Drumms und anderer irischer Banker hatten europaweit für Empörung gesorgt – nicht zuletzt in Deutschland, das grösster Geldgeber bei den Irland-Hilfen war.
Ex-Chef lebt nun in den USA
Drumm sagte den Mitschnitten aus dem Jahr 2008 zufolge, er werde bei der Zentralbank «Kohle» bestellen. Der «Sunday Business Post» zufolge erklärte er nun, die Aufnahmen seien während einer sehr anstrengenden und turbulenten Zeit gemacht worden. Dies entschuldige aber nicht «den furchtbaren Sprachgebrauch und frivolen Ton».
Es war das erste Mal seit Veröffentlichung der Mitschnitte, dass sich Drumm öffentlich äusserte. Er lebt jetzt in den USA.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble hatten die irischen Banker scharf kritisiert. «Diese Banker gefielen sich offensichtlich in der Rolle von abgehobenen Übermenschen, die nur Verachtung für ihre Mitmenschen haben», sagte Schäuble der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
«Dabei waren sie es, denen unsere Verachtung zuteil kommen sollte und denen wir das Handwerk legen müssen», sagte er.