Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag (Ortszeit) ein Restaurant in der Hauptstadt von Bangladesch angegriffen und Geiseln genommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zum Anschlag. Sie sprach von mehr als 20 Toten.
Ein IS-Kommando habe ein von Ausländern besuchtes Restaurant angegriffen, meldete die IS-Nachrichtenagentur Aamaq. Nach Angaben der Polizei und Augenzeugen wurden bei einem Feuergefecht mit den Sicherheitskräften zwei Polizisten getötet. Zudem habe es im Lokal im Diplomatenviertel von Dhaka mehrere heftige Explosionen gegeben.
Laut Behörden stürmten mindestens acht Angreifer das spanische Restaurant «Holey Artisan Bakery». Ein Grossaufgebot aus Polizei und Sicherheitskräften riegelte das Gebiet um das Restaurant ab, in dem sich auch mehrere Botschaften befinden.
Die Polizei und Augenzeugen berichteten, die Angreifer hätten das gut besuchte Restaurant mit den Rufen «Allahu Akbar» (Gott ist gross) gestürmt und das Feuer eröffnet. Der Manager Sumon Reza, der über das Dach entkam, sagte, es würden 20 Ausländer als Geiseln gehalten.
Serie von Anschlägen
Seit Anfang 2013 leidet das muslimische Bangladesch mit seinen rund 160 Millionen Einwohnern unter einer Serie islamistisch motivierter Angriffe. Opfer sind in der Regel Religionskritiker, Intellektuelle und Angehörige religiöser Minderheiten. Auch gegen ausländische Staatsbürger wurden schon Anschläge verübt.
Zu vielen der Attentate bekannten sich islamistische Organisationen wie Al-Kaida und der Islamische Staat (IS) oder lokale Organisationen, die mit ihnen verbunden sind. Die Regierung bestreitet jedoch, dass der IS in Bangladesch aktiv sei und macht örtliche Extremistengruppen und die Opposition für die Anschläge verantwortlich.
Die Behörden waren zuletzt rigoros gegen mutmassliche radikale Islamisten vorgegangen. Mitte Juni wurden bei einem landesweiten Anti-Extremismus-Einsatz mehr als 12’000 Menschen festgenommen.
Laut Polizeiangaben waren rund 200 von ihnen Mitglieder dschihadistischer Gruppen. Vertreter von Opposition und Menschenrechtsorganisationen kritisierten den einwöchigen Grosseinsatz.