Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist nach Einschätzung der USA in der Defensive und wird sowohl im Irak als auch in Syrien zurückgedrängt. Seit der Einnahme der irakischen Stadt Ramadi vor einem Jahr habe der IS nicht viel Boden gutgemacht.
Im Gegenteil – im Dezember habe der IS die Kontrolle über Ramadi verloren. Der IS «schrumpft und ist stark in der Defensive», sagte der US-Sonderbeauftragte für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman vor Journalisten. Der Grund dafür seien eine genauere Aufklärung und eine bessere Ausrüstung der örtlichen Sicherheitskräfte, die die US-geführte Allianz in ihrem Kampf gegen den IS unterstützen.
Die Extremisten kontrollieren noch immer Mossul im Irak und Rakka in Syrien. Auch im Ausland stellen sie eine ernstzunehmende Bedrohung dar. So hat sich der IS zu den Anschlägen in Paris im November und in Brüssel im März bekannt. McGurk sagte, die US-geführte Allianz mache Fortschritte in ihren Bemühungen, Mossul und Rakka zu erobern.
«Wir führen fast täglich präzise Angriffe auf Mossul aus. Es gibt einen konstanten abgestimmten Druck.» Ausserdem sei es unlängst gelungen, in Mossul Geldvorräte der Extremisten auszumachen und ihnen «Hunderte Millionen Dollar aus der Kasse zu nehmen». Daher sei der IS gezwungen, den Sold für seine Kämpfer zu halbieren. Details über den Einsatz nannte McGurk nicht.
In den kommenden Wochen und Monaten werde die Allianz nun die IS-Hochburg Rakka ins Visier nehmen und den Druck auf die Extremisten erhöhen. Der IS, der noch immer weite Teile im Irak und im Nachbarland Syrien kontrolliert, hatte Rakka zu seiner Hauptstadt ausgerufen.