Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten dutzende irakische Jesidinnen an IS-Kämpfer in Syrien verkauft. Es handle sich um 42 Frauen, die von den Extremisten als «Sklaven» gehalten würden.
Sie seien «für 500 bis 2000 Dollar» verkauft worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit. Die Frauen seien im vergangenen Jahr in der nordirakischen Sindschar-Region verschleppt worden.
In diesem Monat seien sie in die vom IS kontrollierte Stadt Majadeen in der ostsyrischen Provinz Deir Essor gebracht worden. «Einige wurden mit ihren Kindern verschleppt, aber wir wissen nichts über ihr Schicksal», sagte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.
Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich nach eigenen Angaben in Syrien auf ein Netzwerk von Informanten, ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Der IS hatte vor einem Jahr eine Offensive gestartet und in der Folge weite Teile des Irak und Syriens überrannt. Die Miliz ist für ihre Gräueltaten gegen religiöse Minderheiten, insbesondere die Jesiden, bekannt.
Die Jesiden leben vorwiegend im Nordirak und sind mehrheitlich ethnische Kurden. Der IS verübte Massaker unter den Jesiden, zwang zehntausende in die Flucht und verschleppte tausende Mädchen und Frauen, die als Sexsklavinnen missbraucht wurden. Nach UNO-Angaben könnten die Grausamkeiten als Genozid gewertet werden.