Hochrangige Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften haben einhellig die Gewalt der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Nahen Osten verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung riefen geistliche Führer aus Ägypten, Jordanien, Libanon und Saudi-Arabien auf einer Konferenz am Mittwoch in Wien zum Schutz der religiösen Vielfalt im Irak und in Syrien auf.
Jede Person habe unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung das Recht auf menschliche und würdevolle Behandlung, hiess es in der unter anderem von sunnitischen und schiitischen Vertretern unterzeichneten «Wiener Deklaration gegen die Gewalt im Namen der Religion».
Gräueltaten im Namen der Religion seien Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hiess es weiter. Im Irak und in Syrien hat die sunnitische Terrormiliz des so genannten Islamischen Staates (IS) weite Landstriche erobert.
Die Konferenz wurde vom «Internationalen König-Abdullah-Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog» ausgerichtet. Das Zentrum wurde 2012 unter anderem mit Unterstützung der saudi-arabischen und der österreichischen Regierung gegründet. Ziel ist die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Religionen und Zivilgesellschaft.
Wegen Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien war die Einrichtung immer wieder in der Kritik. Zuletzt erklärte der zuständige österreichische Aussen- und Integrationsminister Sebastian Kurz, das Zentrum dürfe kein Feigenblatt sein, es müsse sich beweisen.