Die sunnitische Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) geht im Irak laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit brutaler Gewalt gegen Andersgläubige vor.
«Erschütternde Berichte» von Flüchtlingen belegten eine Spirale von Morden und Entführungen aus Glaubensgründen, teilte Amnesty International am Montag mit. In jedem Ort, den IS-Kämpfer im Norden und Westen des Iraks eingenommen hätten, seien Menschen entführt worden. Viele von ihnen würden noch vermisst oder seien gestorben.
So wurden etwa ein 18-Jähriger und ein 44-Jähriger von der religiösen Minderheit der Schabak mit gefesselten Händen und zerschmetterten Köpfen tot aufgefunden, wie Amnesty berichtet. Einem der beiden sei die Kehle durchgeschnitten worden.
Die Menschenrechtsorganisation kritisierte zugleich die wahllosen Angriffe der irakischen Armee mit Artillerie und aus der Luft, denen auch Dutzende Zivilisten zum Opfer gefallen seien. Alle Seiten in dem Konflikt hätten in einer Gewaltspirale Kriegsverbrechen begangen und massiv gegen die Menschenrechte verstossen, so Amnesty International.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hatte irakischen Sicherheitskräften und regierungsnahen Milizen am Freitag Massenexekutionen von sunnitischen Häftlingen vorgeworfen.