Nach sechs Wochen in einem israelischen Gefängnis ist eine 14-jährige Palästinenserin freigekommen. Ihr wurden die Planung von Angriffen auf Israelis vorgeworfen.
Die Schülerin Malak al-Chatib wurde am Freitag von ihren Eltern, Verwandten und dem Bürgermeister des Ortes Tulkarem im Westjordanland empfangen, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Fall hatte Aufsehen erregt, weil Malak ein Mädchen ist und zudem die jüngste aller minderjährigen Palästinenser in israelischen Gefängnissen.
Der palästinensische Klub der Gefangenen, der sich um das Los der gegenwärtig 6500 Palästinenser in israelischer Haft kümmert, zählt unter den aktuell knapp 200 Minderjährigen nur vier Mädchen. Nach Angaben des Klubs kam Malak zwei Wochen früher frei, weil sie so jung ist.
Laut Klageschrift soll Malak am 31. Dezember am Rand einer Strasse, die vor allem von israelischen Siedlern genutzt wird, einen Stein aufgehoben haben. Die fünf Soldaten, die sie dabei beobachteten und festnahmen, fühlten sich auch von dem Messer bedroht, das sie bei ihr fanden.
Drei Wochen sass die 14-Jährige danach in Untersuchungshaft, bevor sie vor ein Militärgericht gestellt wurde. Dieses verurteilte sie zu zwei Monaten Gefängnis. Das Urteil löste in den Palästinensergebieten und unter Bürgerrechtlern Empörung aus.