Das israelische Innenministerium hat nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation endgültig den Bau von 800 Wohnungen im besetzten Ost-Jerusalem genehmigt. Damit können die Ausschreibungen für die neuen Wohnungen westlich der Siedlung Gilo gestartet werden.
Die Entscheidung sei in einer israelischen Zeitung veröffentlicht worden und sei damit gültig, sagte die Sprecherin der Friedensorganisation Frieden Jetzt, Hagit Ofran, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Der Bau der neuen Wohnungen bedeutet die westliche Expansion der jüdischen Siedlung Gilo, die in unmittelbarer Nähe des Westjordanlands an der Südflanke Ost-Jerusalems liegt. Israel hatte den überwiegend von Arabern bewohnten Ostteil Jerusalems während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 besetzt und später annektiert.
Die internationale Gemeinschaft erkennt die Annexion Ost-Jerusalems nicht an. Die Ankündigung Israels vom vergangenen Jahr, die Siedlung Gilo zu vergrössern, hatte Proteste der USA, Grossbritanniens und der UNO hervorgerufen.
Israel betrachtet ganz Jerusalem als seine „ewige, unteilbare“ Hauptstadt. Die Palästinenser hingegen wollen Ost-Jerusalem zur Hauptstadt eines möglichen Palästinenserstaates machen.
Die Gründung eines palästinensischen Staates ist seit Jahren Teil der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. Einer der Hinderungsgründe für eine Einigung ist bislang der Streit um Ost-Jerusalem.