Israelische Armee löst Protestcamp gegen jüdische Siedlungen auf

Die israelische Armee hat im Westjordanland ein gegen jüdische Siedlungen gerichtetes Protestcamp gewaltsam aufgelöst. Die Armee setzte am Samstag gegen das Camp südwestlich von Nablus Tränengas ein und verwies Journalisten des Geländes.

Campieren und demonstrieren verboten: Israels Armee löst Protestcamp im Westjordanland auf (Bild: sda)

Die israelische Armee hat im Westjordanland ein gegen jüdische Siedlungen gerichtetes Protestcamp gewaltsam aufgelöst. Die Armee setzte am Samstag gegen das Camp südwestlich von Nablus Tränengas ein und verwies Journalisten des Geländes.

Ein Armeesprecher erklärte, es habe sich um eine „illegale und gewaltsame Demonstration“ in der Nähe des Dorfes Burin gehandelt. Rund 150 Palästinenser hätten sich versammelt und israelische Soldaten mit Steinen beworfen. Nach Angaben der Polizei wurden sieben Palästinenser und ein Siedler festgenommen.

In Burin gibt es praktisch wöchentlich Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Bewohnern und Aktivisten auf der einen und israelischen Soldaten und Siedlern auf der anderen Seite.

Hunderte Palästinenser bauten daher nun in der Nähe des Dorfes ein Protestlager aus vier Hütten und drei Zelten auf, das sie Al-Manatir (Nachtwachenposten) nannten. Mitinitiatorin Abir Kopti sagte am Samstag, Burin habe „ein grossen Teil seines Gebiets an die benachbarten Siedlungen Har Bracha und Jizhar verloren“.

Har Bracha und Jizhar sind Hochburgen fundamentalistischer Siedler. Vor dem Eingreifen der Armee hatten sich Siedler aus Har Bracha und Bewohner von Burin und Aktivisten nach Angaben von Augenzeugen gegenseitig mit Steinen beworfen. Ein Siedler wurde laut einer Polizeisprecherin am Kopf verletzt.

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