Bei einem erneuten israelischen Luftangriff auf den Süden Syriens sind nach Angaben aus Damaskus fünf Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handele es sich um Zivilisten, meldete das syrische Staatsfernsehen am Freitag.
Der Angriff habe sich auf ein ziviles Fahrzeug in dem Dorf Al-Kom gerichtet. Bei der israelischen Maschine habe es sich um ein «Flugzeug ohne Pilot» gehandelt.
Die israelische Armee erklärte hingegen, sie habe einen Wagen angegriffen, der zu der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad gehört habe. Diese sei für Raketenangriffe auf Israel am Vortag verantwortlich.
Laut der israelische Zeitung «Haaretz» bestätigte Israels Armee den Tod von vier Menschen. Der Zustand einer fünften Person sei unklar.
Israel hatte den Süden Syriens bereits am Donnerstag angegriffen. Dabei sei ein Soldat ums Leben gekommen, als die «Luftwaffe des Feindes» eine Armeestellung bombardiert habe, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Freitag unter Berufung auf das Militär. Sieben weitere Armeeangehörige wurden demnach verletzt.
Umkämpfte Golanhöhen
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete hingegen von zwei toten syrischen Soldaten und acht Schwerverletzten. Ausserdem sei ein Waffenlager der Armee zerstört worden.
Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben aus einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten vor Ort. Der israelische Angriff ereignete sich im nicht von Israel besetzten Teil der Golanhöhen.
Seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor mehr als vier Jahren wurden die Golanhöhen im Dreiländereck von Israel, Syrien und dem Libanon häufiger von Geschossen getroffen. Oft handelte es sich um Querschläger von Gefechten zwischen Dschihadisten und anderen Aufständischen mit syrischen Regierungstruppen. Seit März 2014 gab es aber auch wiederholt israelische Angriffe auf Stellungen der syrischen Armee und der mit ihr verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah.
Israel hält etwa 1200 Quadratkilometer des Golanplateaus besetzt. Die Vereinten Nationen haben die im Zuge des Sechs-Tage-Kriegs 1967 erfolgte Annexion nie anerkannt.