Israelische Soldaten haben am Montag einen Palästinenser erschossen, der sie nach Militärangaben mit einem Messer angreifen wollte. Der Vorfall ereignete sich im besetzten Westjordanland.
Der Palästinenser habe in der Nähe der israelischen Siedlung Salit einen Sicherheitszaun überwunden, teilte das Militär mit. Als Soldaten zum Ort des Geschehens gekommen seien, habe der Mann ein Messer gezogen und versucht, auf sie einzustechen. Daraufhin hätten die Soldaten geschossen. Kein Israeli sei verletzt worden.
Seit Oktober kommt es immer wieder zu Attacken von Palästinensern auf Israelis. 26 Israelis und ein US-Bürger kamen dabei bisher ums Leben.
Die israelischen Sicherheitskräfte haben mindestens 153 Palästinenser getötet, 99 von ihnen waren nach Behördenangaben Angreifer. Die meisten anderen seien bei gewaltsamen Protesten ums Leben gekommen.
Eingeschränkter Zugang nach Ramallah
Israel hat zudem am Montag eine Teilblockade über Ramallah verhängt und verweigert allen Nichteinwohnern den Zutritt zur palästinensischen Grossstadt. Damit reagierte die Armee auf ein Attentat, bei dem am Sonntag drei Soldaten an einem Kontrollposten vor der Siedlung Beit El angeschossen wurden.
«Auf Basis unserer Lagebeurteilung nach der gestrigen Schusswaffenattacke bei Beit El wurden für diesen Raum besondere Sicherheitsmassnahmen ergriffen», erklärte eine Armeesprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Gemäss ihren Angaben gilt die Sperre auch für Ausländer. Ramallah ist der Verwaltungssitz der Palästinensischen Autonomiebehörde und beherbergt zahlreiche ausländische Botschaften und anderen Vertretungen.
Hintergrund der Gewalt ist die zunehmende Enttäuschung der Palästinenser über den stockenden Friedensprozess und die Ausweitung der jüdischen Siedlungen in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Die Staatengemeinschaft erachtet die jüdischen Siedlungen im annektierten Ostjerusalem und im Westjordanland als illegal.