Ein israelischer Soldat ist am Sonntagabend bei einem Zwischenfall an der Grenze zum Libanon getötet worden. Verteidigungsminister Mosche Jaalon teilte heute mit, die tödlichen Schüsse seien augenscheinlich von einem libanesischen Soldaten abgegeben worden.
Der israelische Hauptfeldweibel sei am Sonntagabend bei Rosch Hanikra durch Schüsse regulärer libanesischer Soldaten verwundet worden, als er mit einem zivilen Fahrzeug zu seinem Stützpunkt unterwegs war, sagte ein Armeesprecher. Im Spital sei er seinen Verletzungen erlegen.
«Als wir kurz darauf den Ort erreichten und durchkämmten, sahen wir zwei Verdächtige auf der anderen Seite der Grenze», berichtete der Sprecher. «Wir haben auf sie geschossen und mindestens einen getroffen. Nach unserem Eindruck waren die beiden libanesische Armeeangehörige», die in den Vorfall «verwickelt» gewesen seien.
Zuletzt waren im August 2010 bei einem Zwischenfall an der israelisch-libanesischen Grenze ein israelischer und zwei libanesische Soldaten sowie ein Journalist erschossen worden.
Fünf Tote bei zwei Anschlägen
In Sidon wurden bei zwei Anschlägen auf Armeeposten fünf Menschen getötet. Ein bewaffneter Mann habe am Sonntagabend an einem Kontrollposten in Sidon eine Handgranate gezündet, teilte die Armee mit. Soldaten hätten den Angreifer erschossen.
Kurz darauf habe sich an einem weiteren Militärposten in der Hafenstadt ein Angreifer mit einer Handgranate in die Luft gesprengt und dabei einen Soldaten mit in den Tod gerissen. Bei dem anschliessenden Feuergefecht seien zwei weitere Attentäter erschossen worden.
Die Sicherheitskräfte verstärkten ihre Präsenz auf den Hauptstrassen der Stadt. Im Juni hatten sich in Sidon Anhänger des radikalen sunnitischen Predigers Ahmed al-Assir heftige Gefechte mit der Armee geliefert. Mindestens 29 Soldaten und Angreifer wurden damals getötet. Al-Assir ist seitdem auf der Flucht. Der Prediger ist für seine feindliche Haltung gegenüber der schiitischen Hisbollah-Miliz bekannt.