Überschattet vom Gaza-Konflikt hat der neue israelische Präsident Reuven Rivlin am Donnerstag den Amtseid abgelegt. Er trat die Nachfolge des 90-jährigen Schimon Peres an. Der Friedensnobelpreisträger hatte das höchste Staatsamt sieben Jahre inne.
Der 74-jährige Rivlin war am 10. Juni vom Parlament gewählt worden. Rivlin gilt als rechtsorientiert und hatte sich gegen eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern ausgesprochen. Er betonte allerdings, er wolle der Präsident aller Israelis sein.
Der 1939 in Jerusalem geborene Jurist war 2003 bis 2006 und erneut von 2009 bis 2013 Parlamentspräsident. Der Vegetarier gilt als grosser Fan des Fussballclubs Beitar Jerusalem und war früher auch Vorsitzender des Vereins.
Bis zu seiner Wahl zum Präsidenten war der Vater von vier Kindern und mehrfache Grossvater Abgeordneter der rechtsorientierten Regierungspartei Likud von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Mit diesem steht er unterdessen in einem konfliktreichen Verhältnis. So soll Netanjahu der Kandidatur Rivlins nur zähneknirschend zugestimmt haben.