Die italienische Regierung hat der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia staatliche Hilfe in Aussicht gestellt. «Die Regierung betrachtet Alitalia als ein strategisch wichtiges Unternehmen, aber nicht ohne Bedingungen», hiess es in einer Erklärung der Regierung.
Das Geschäftsmodell müsse grundlegend geändert und eine neue Strategie rasch umgesetzt werden. Denkbar sei eine finanzielle Hilfe durch die staatliche Postgesellschaft.
Hier könnten sich besonders im Logistikbereich Synergien ergeben. In der Erklärung vom Donnerstagabend wurden keine weiteren Details über den finanziellen Umfang möglicher Staatshilfen an Alitalia genannt.
Mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Regierung in Rom erwäge, sich mit 75 Mio. Euro an der geplanten Kapitalerhöhung von 300 Mio. Euro zu beteiligen. Angedacht seien weitere 75 Mio. Euro an Kreditgarantien.
Bedingung für die staatliche Unterstützung sei aber, dass es im Alitalia-Management personelle Veränderungen gebe. Die Regierung wolle ihren Vorschlag dem Vorstand am (heutigen) Freitag unterbreiten.
Alitalia kämpft mit einem Schuldenberg von einer Milliarde Euro und benötigt dringend einen neuen Investor, ansonsten droht innerhalb von Tagen die Zahlungsunfähigkeit. Die Regierung in Rom sucht nach einem italienischen Unternehmen, das bereit ist, eine Zwischenfinanzierung zu leisten – bisher aber ohne Erfolg.
Eine Schlüsselrolle könnte der Fluggesellschaft Air France-KLM zukommen. Mit ihr wird einem Insider zufolge über eine Erhöhung ihres Anteils von derzeit 25 Prozent verhandelt.