Italien trauert um neapolitanischen Liedermacher Pino Daniele

Italien trauert um den neapolitanischen Liedermacher Pino Daniele: Nach Angaben seines Managers erlag der 59-jährige Sänger, Gitarrist und Komponist in der Nacht zum Montag in seinem Haus in der Toskana einem Herzinfarkt.

Pino Daniele bei einem Konzert im April 2010 in Rom (Archiv) (Bild: sda)

Italien trauert um den neapolitanischen Liedermacher Pino Daniele: Nach Angaben seines Managers erlag der 59-jährige Sänger, Gitarrist und Komponist in der Nacht zum Montag in seinem Haus in der Toskana einem Herzinfarkt.

Kollegen, Neapels Fussballclub und Politiker bis hin zu Regierungschef Matteo Renzi würdigten den Künstler, der mehr als vier Jahrzehnte die Musikszene seines Landes geprägt hatte. Pino Daniele, der in Neapel geborene Sohn eines Hafenarbeiters, hatte sich als Autodidakt das Gitarrenspiel selbst beigebracht und war für sein Talent bekannt, musikalische Stile wie Folklore, Blues, Rock oder Jazz zu mischen. In seinen Texten benutzte er sowohl neapolitanischen Dialekt, als auch die italienische und englische Sprache.

Im Laufe seiner langen Karriere arbeitete Daniele mit namhaften italienischen und internationalen Künstlern zusammen, darunter etwa Eros Ramazzotti, Chick Corea, Luciano Pavarotti oder Simple Minds. Bei allen internationalen Erfolgen blieb er jedoch seinen neapolitanischen Wurzeln stets verbunden. Daniele war nicht zuletzt in der Schweiz ein gern gesehener Gast, so trat er etwa 2012 am Festival «Moon and Stars» in Locarno auf.

«Eine unglaubliche Stimme»

«Ich habe noch seine Musik zu Neujahr im Ohr», erklärte Ministerpräsident Renzi. «Eine unglaubliche Stimme, nicht nur Neapels und des Südens, sondern ganz Italiens.»

Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris schrieb bei Twitter: «Pino Daniele ist tot, seine Musik aber lebt ewig weiter.» Er kündigte einen Tag der Trauer in seiner Stadt anlässlich von Danieles Bestattung an. Neapels Fussballverein würdigte den Liedermacher als künstlerischen Botschafter seiner Heimatstadt und versprach eine besondere Ehrung im Stadion.

 

«Mein grosser Freund, ich will mich mit einem Lächeln an Dich erinnern, auch wenn ich bei diesen Worten weine», schrieb sein Kollege Eros Ramazotti auf seinem Facebook-Account. Er bezeichnete Daniele als grossen Künstler und authentischen Charakter und fügte hinzu: «Danke für alles, was Du mir gegeben hast, grosser Bruder, Du wirst meinem Herzen immer nahe bleiben.»

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