Die USA haben ihre Luftangriffe auf die Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der libyschen Küstenstadt Sirte nach italienischen Medienberichten erheblich verstärkt.
Mit Flugzeugen und Drohnen, die vom Luftwaffenstützpunkt Sigonella auf Sizilien und anderen Mittelmeerbasen starteten, griffen sie nicht nur häufiger, sondern auch immer präziser die letzten Widerstandsnester des IS in Sirte an, berichtete die Zeitung «La Repubblica» am Sonntag unter Berufung auf italienisches Militär.
«Es gab eine Verlangsamung, nachdem die grössten Ziele erledigt waren. Aber jetzt beschränkt sich die »killing box« auf wenig mehr als einen Quadratkilometer, amerikanische Flugzeuge und Hubschrauber greifen jetzt auch kleine Gruppen von Terroristen an», zitierte die Zeitung einen italienischen Militärangehörigen.
Mit der «killing box» ist der letzte Rückzugsort der Dschihadisten in Sirte gemeint – der sogenannte «Bezirk 3» östlich der Innenstadt. Dort sollen noch 170 bis 200 IS-Kämpfer ausharren.
Der IS hatte sich 2015 in der Geburtsstadt des 2011 gestürzten Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi ausgebreitet und zeitweise einen mehr als 200 Kilometer langen Küstenstreifen beherrscht. In der seit Monaten laufenden Offensive verschiedener Milizen hiess es immer wieder, der IS stehe kurz vor einer vollständigen Niederlage.
Die Führung der Anti-IS-Operation berichtete von mindestens neun US-Luftangriffen auf Sirte am Sonntag. Zwei Milizionäre seien bei den Kämpfen getötet worden.