Tausende Flüchtlinge sind innerhalb von nur 48 Stunden von der italienischen Marine und von Handelsschiffen im Mittelmeer an Bord genommen worden.
Tausende Flüchtlinge sind innerhalb von nur 48 Stunden von der italienischen Marine und von Handelsschiffen im Mittelmeer an Bord genommen worden. Italiens Innenminister Angelino Alfano gab die Zahl der Migranten, die gerettet worden sind, mit 4000 an.
Auf einem der Boote, die in Afrika aufgebrochen waren, soll laut Alfano mindestens ein Migrant tot aufgefunden worden sein. «Die Ankunft von Booten reisst nicht ab, und der Notstand wird immer grösser», sagte der Minister.
Vor allem aus Libyen sei der Flüchtlingsansturm gross. Zwischen 300’000 und 600’000 Menschen aus dem afrikanischen Land seien bereit, auf dem Seeweg nach Europa zu flüchten. Die EU müsse das Problem in Angriff nehmen, forderte Alfano.
Zwei Handelsschiffe waren am Mittwoch gemäss Alfano dabei, 300 und 361 Menschen aus zwei Booten aufzunehmen. Italiens Marine berichtete von weiteren Rettungsaktionen in der Nacht.
In diesem Jahr bereits 15’000 Menschen
Seit Beginn des Jahres wurden nach Angaben des Innenministers bereits 15’000 Bootsflüchtlinge vor Italiens Küsten abgefangen. Vor allem die Zahl der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien nahm dramatisch zu.
Im Herbst 2013 waren bei mehreren schweren Unglücken vor der italienischen Küste mehr als 400 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Die italienische Regierung leitete daraufhin den Einsatz «Mare Nostrum» ein, bei dem Kriegsschiffe, Drohnen und Helikopter mit Infrarot- und optischer Ausrüstung eingesetzt werden, um Flüchtlingsboote ausfindig zu machen.