Italienische Marine rettete über 1000 Migranten in 24 Stunden

Genau drei Monate nach dem Flüchtlingsdrama vor der Insel Lampedusa hat die italienische Marine in 24 Stunden über tausend Migranten aus Seenot gerettet. Die Flüchtlinge befanden sich an Bord von insgesamt fünf Booten.

Flüchtlinge in einem kleinen Boot am Donnerstag vor Lampedusa (Bild: sda)

Genau drei Monate nach dem Flüchtlingsdrama vor der Insel Lampedusa hat die italienische Marine in 24 Stunden über tausend Migranten aus Seenot gerettet. Die Flüchtlinge befanden sich an Bord von insgesamt fünf Booten.

Drei Monate nach dem Flüchtlingsdrama vor der Insel Lampedusa hat die italienische Marine in 24 Stunden über tausend Migranten aus Seenot gerettet. Der Rettungseinsatz unter dem Namen «Mare Nostrum», an dem sechs Marineschiffe und mehrere Helikopter beteiligt waren, wurde in der Nacht zum Freitag beendet.

Vier Flüchtlingsboote, die kaum noch seetüchtig waren, waren am Donnerstag südlich von Lampedusa gesichtet worden, wie die Marine am Freitag mitteilte. Die insgesamt 823 Migranten an Bord, darunter Dutzende Frauen und Kinder, wurden von mehreren Marineschiffen aufgenommen. Sie stammen den Angaben zufolge aus afrikanischen und asiatischen Ländern, so aus Ägypten, Tunesien, Pakistan und dem Irak. Zusammen mit weiteren Flüchtlingen sollen sie nach Augusta auf Sizilien gebracht werden.

233 Menschen bereits am Donnerstag gerettet

In Augusta angekommen sind unterdessen 233 Männer und Frauen, die in der Nacht zum Donnerstag mit einem ebenfalls kaum seetauglichen Boot vor Lampedusa unterwegs waren. Diese Migranten aus Eritrea, Nigeria sowie Somalia, Pakistan, Sambia und Mali waren die ersten Flüchtlinge, die im neuen Jahr von Italiens Marine in Sicherheit gebracht worden waren.

Jedes Jahr versuchen tausende Flüchtlinge, über das Mittelmeer in die Europäische Union zu gelangen. Italien und Griechenland sind Hauptzielländer für Menschen, die über die Nahost-Region und Afrika in die EU wollen (mehr zur Rolle der Schweiz dabei lesen Sie im Text: Die «MT Salamis» und die Schweiz).

Nach dem Flüchtlingsdrama mit mehr als 360 Toten vor Lampedusa im Oktober hatte Italien die Überwachung des Mittelmeerraums verstärkt. Nach Angaben des Innenministeriums hat sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge im Jahr 2013 mit nahezu 43’000 mehr als verdreifacht.

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