Sie lebten in Saus und Braus im Ausland, kassierten aber als vermeintlich sozialschwache Rentner jahrelang staatliche Zuschüsse aus Italien. Wie die italienische Finanzpolizei am Donnerstag mitteilte, gingen ihr insgesamt 174 ältere mutmassliche Sozialbetrüger ins Netz.
Die Rentner hatten ihren offiziellen Wohnsitz allesamt in Kalabrien, lebten in Wirklichkeit aber tausende Kilometer entfernt – zumeist in Brasilien und Argentinien, wo es grosse italienische Auswanderergemeinden gibt.
Insgesamt beschlagnahmten die Beamten 173 Anwesen, 56 Grundstücke und 59 Bankkonten. Der Schwindel soll den Staat nach ersten Schätzungen mindestens fünf Millionen Euro gekostet haben.
Seit dem Amtsantritt von Regierungschef Mario Monti fahndet die italienische Polizei verstärkt nach Steuerhinterziehern. Die Ermittler stellen angebliche Blinde sowie Ferrari-Besitzer bloss, die erklärt hatten, überhaupt nichts zu verdienen.