Die italienische Finanzpolizei hat am Montag im norditalienischen Raum Varese eine komplexe Autoschieberbande auffliegen lassen. Die Beteiligten sollen Luxusfahrzeuge unter falschem Namen geleast und anschliessend in der Schweiz illegal weiter verkauft haben.
Sieben Verdächtige wurden festgenommen worden, wie die Guardia di Finanza am Dienstag mitteilte. Ermittelt werde gegen 60 Personen. Die Bande soll mit den gestohlenen Luxuskarossen seit 2011 einen Umsatz von über 2,5 Millionen Euro gemacht haben.
Laut der italienischen Polizei arbeiteten die Drahtzieher der Bande mit zahlreichen Helfern, die gegen Bezahlung eine falsche Identität annahmen, um Leasingverträge abzuschliessen.
Gemäss Communiqué wurden gezielt Personen ausgesucht, die auf einen solchen Extralohn angewiesen waren: Arbeitslose und Reinigungsmitarbeiter seien dabei dank falscher Ausweise und teurer Kleidung in Ärzte und Unternehmer verwandelt worden.
Gesellschaften aus Luino
Mehrere Gesellschaften aus Luino (I) am Lago Maggiore – einem Ort unweit zum Tessin – sollen an dem illegalen Geschäft beteiligt gewesen sei. Die Finanzpolizei wurde wegen gefälschter Rechnungen auf sie aufmerksam. Die Spuren hätten zu einem der Hauptverdächtigen geführt.
Bei diesem seien diverse Leasingverträge im Namen Dritter ans Licht gekommen. Weitere Recherchen hätten Aufklärung über ungewöhnliche Autodiebstähle und unbezahlten Leasing-Raten in der Region gebracht. Die Bande habe auf diesem Weg enttarnt werden können.
Die Polizei beschlagnahmte fast 30 Luxusautos und eine Yacht, wie aus dem Communiqué hervorgeht. Die Vorwürfe gegen die Bandenmitglieder lauten unter anderem auf kriminelle Vereinigung, schweren Betrug, Steuerhinterziehung und Annahme einer falschen Identität.