Italiens Linksblatt „Il Manifesto“ kämpft gegen das Aus

Italiens traditionsreiche linke Tageszeitung „Il Manifesto“ kämpft gegen das Aus. Unter dem Druck der beträchtlichen Kürzungen von staatlichen Beiträgen zur Unterstützung von Tageszeitungen, steht die 1971 gegründete unabhängige kommunistische Zeitung nun vor der Auflösung.

"Il Manifesto" steht vor dem Aus (Archiv) (Bild: sda)

Italiens traditionsreiche linke Tageszeitung „Il Manifesto“ kämpft gegen das Aus. Unter dem Druck der beträchtlichen Kürzungen von staatlichen Beiträgen zur Unterstützung von Tageszeitungen, steht die 1971 gegründete unabhängige kommunistische Zeitung nun vor der Auflösung.

Das Industrieministerium in Rom hat bereits das Verfahren zur zwangsmässigen Auflösung der Genossenschaft in die Wege geleitet, welche die seit 1971 erscheinende Tageszeitung herausgibt. Die Regierung Monti hat dem Blatt die Finanzierungen bisher nicht bestätigt, die es zum Überleben braucht.

Die Regierung Monti hat dem Blatt die Finanzierungen bisher nicht bestätigt, die es zum Überleben brauchtSinkende Werbeeinnahmen und eine Auflage auf einem Rekordtief von 20’000 Exemplaren haben die Tageszeitung in den letzten Monaten stark geschwächt. Seit vergangenem September haben die 60 Journalisten und das Verwaltungspersonal keinen Lohn mehr bekommen. Das Blatt ist seit Jahren schwer verschuldet.

Als „politisches Delikt“ bezeichnete die Chefredaktorin des Blattes, Norma Rangeri, die Auflösung der Genossenschaft, die das Blatt herausgibt.

Die Journalisten wollen jedoch weiter kämpfen und rufen zu einer ausserordentlichen Kampagne zur Rettung der Tageszeitung auf. Sie appellierten an die Leser, das Blatt aktiv zu unterstützen, um die Schliessung noch in letzter Minute abzuwenden.

„Wir haben in unserer 40-jährigen Geschichte schon viele Krisen erlebt, doch diese ist, auch wegen des politischen Umfelds, in dem wir uns befinden, die gravierendste“, meinte die Chefredaktorin.

Wegen der Krise, die an dem Einkommen der Italiener nage, habe das Blatt viele Leser verloren. „Allein schaffen wir es nicht mehr, wir brauchen Euch!“, heisst es im Appell.

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