Italiens Staatschef Giorgio Napolitano hat bei seiner Neujahrsansprache an die Italiener seine Rücktrittspläne bestätigt. Er habe persönlich festgestellt, wie Altersbeschwerden ihn zunehmend bei der Ausübung seiner Funktionen behindern würden.
«Ich habe die Pflicht, die Signale der Müdigkeit nicht zu unterschätzen», sagte Napolitano bei der Ansprache, die vom Fernsehen live übertragen wurde. «Ich kann nicht mehr das Mandat ausüben, zu dem ich 2006 aufgerufen und im April 2013 verlängert wurde», sagte der 89-jährige Napolitano.
Das sei sein persönlicher Beschluss, der weder das Parlament noch die Regierung beeinflussen werde. Die Prämissen seien vorhanden, damit das Parlament auf ausgewogene Weise die Suche nach einem Nachfolger beginne.
Weil andere Kandidaten beim Wahlgang durchgefallen waren, hatte sich der international angesehene Napolitano im April 2013 noch einmal bereit erklärt. Bei einem Rücktritt des Präsidenten wird befürchtet, dass dem sowieso schon krisengeplagten Italien wieder Stillstand droht.
Laut Medienberichten will Premier Matteo Renzi, dass Ex-EU-Kommissionspräsident Romano Prodi für die Nachfolge Napolitanos kandidiert. Renzi hatte vor zwei Wochen Prodi im Regierungssitz empfangen.