Der Internationale Währungsfonds (IWF) arbeitet nach den Worten seiner Direktorin Christine Lagarde weiter mit Nachdruck an der Rettung Griechenlands. Das Land brauche aber zwei Jahre mehr Zeit, um die Krise zu überwinden.
„Es ist manchmal besser, etwas mehr Zeit zu haben“, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds am Donnerstag in der japanischen Hauptstadt Tokio im Vorfeld der Jahrestagung von IWF und Weltbank. „Ein Aufschub von zwei Jahren ist (für Griechenland) notwendig, um das Konsolidierungsprogramm zu bewältigen.“
Lagarde hatte sich zuvor schon mehrmals aufgeschlossen gegenüber einem zeitlichen Aufschub für Athen gezeigt. So deutlich für zwei Jahre mehr Zeit trat sie bisher aber noch nicht ein.
Der griechische Regierungschef Antonis Samaras wirbt bei seinen Geldgebern seit längerem um einen zweijährigen Aufschub für die Erfüllung der drastischen Sparauflagen. Die internationale Gläubiger-Troika aus IWF, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) prüft derzeit die Spar- und Reformfortschritte der Regierung in Athen.
Ohne einen positiven Bericht der Troika muss das krisengeschüttelte Land um die Überweisung einer weiteren Hilfszahlung von 31,5 Milliarden Euro bangen. Stellen die internationalen Geldgeber jedoch die Unterstützung ein, steht das Land vor der Staatspleite.
Die nach Athen entsandten IWF-Mitarbeiter versuchten unermüdlich, die Differenzen zwischen den internationalen Geldgebern und dem verschuldeten Euroland aufzulösen, sagte Lagarde weiter. Die Diskussionspunkte seien der Defizitabbau, Strukturreformen, der Finanzsektor und die Verschuldung. Der IWF wolle dem Land helfen, wieder auf die Beine zu kommen.