IWF und Eurogruppe sagen Zypern ihre Unterstützung zu

Zwei Tage nach dem Antrag aus Nikosia hat die Eurogruppe Zypern ein Hilfspaket in Aussicht gestellt – und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) will das pleitebedrohte Land unterstützen.

Unterstützung für Zypern: IWF-Chefin Christine Lagarde (Archiv) (Bild: sda)

Zwei Tage nach dem Antrag aus Nikosia hat die Eurogruppe Zypern ein Hilfspaket in Aussicht gestellt – und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) will das pleitebedrohte Land unterstützen.

„Wir erwägen eine positive Antwort“, erklärten die Euro-Finanzminister am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz. Für Zypern werde ein umfassendes Anpassungsprogramm aufgelegt, also kein nur auf den Finanzsektor zugeschnittenes Programm wie für Spanien.

Die Eurogruppe rief die EU-Kommission gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem IWF auf, das Programm mit der zyprischen Regierung auszuarbeiten und den genauen Finanzierungsbedarf festzustellen. Nach Diplomatenangaben braucht der Inselstaat deutlich unter zehn Milliarden Euro.

Präsident Dimitris Christofias hatte sich am Montag zu dem Antrag entschieden. Die Eurogruppe begrüsste, dass Zypern auch den IWF um Beistand gebeten hat.

„Wir stehen bereit, gemeinsam mit unseren europäischen Partnern Zypern zur Rückkehr zu Wachstum und einem soliden Finanzsektor zu verhelfen“, erklärte IWF-Chefin Christine Lagarde. „So schnell wie möglich“ würden IWF-Experten nach Zypern geschickt.

Als Gegenleistung für die Notkredite muss die Regierung ihren Finanzsektor in Ordnung bringen, aber nicht nur. So müssten Banken rekapitalisiert, restrukturiert oder abgewickelt werden, heisst es in der Erklärung der Eurogruppe. Gefordert wird aber auch ein entschlossener Schuldenabbau sowie Strukturreformen, damit die Wirtschaft wieder auf die Beine komme.

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