Jack Warner beschuldigt Blatter in TV-Ansprache

Nach der Veröffentlichung des Vernehmungsprotokolls des einstigen Fifa-Funktionärs Chuck Blazer kündigte nun der ehemalige FIFA-Vizepräsident Jack Warner in Trinidad weitere Enthüllungen an.

Jack Warner, obwohl vor einer Woche für eine Nacht hinter Gittern, scheint in Trinidad wieder guter Dinge zu sein (Bild: SI)

Nach der Veröffentlichung des Vernehmungsprotokolls des einstigen Fifa-Funktionärs Chuck Blazer kündigte nun der ehemalige FIFA-Vizepräsident Jack Warner in Trinidad weitere Enthüllungen an.

Weiter gilt rund um den Fifa-Skandal das Motto: Rette sich, wer kann! Wie Chuck Blazer liebäugelt auch Jack Warner damit, dank der in den USA möglichen Kronzeugenregelung mit geringeren Strafen dem Korruptionsverfahren zu entkommen. Der 72-jährige Geschäftsmann und Politiker aus Trinidad stellte sich vor einer Woche in Trinidad den Behörden, nachdem die US-Justiz einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. Nach einer Nacht im Gefängnis wurde Warner gegen eine Kaution von 2,5 Millionen Dollar wieder auf freien Fuss gesetzt. Nun wandte sich Warner zur besten Sendezeit in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung von Trinidad und Tobago.

Der Titel von Warners Rede lautete: «Die Samthandschuhe sind abgelegt!» Er hätte lange genug geschwiegen, das werde er nicht mehr länger tun, vielmehr wolle er über Korruption und Bestechung bei der Fifa auspacken. Warner: «Ich habe Unterlagen, Dokumente und Schecks zusammengestellt und einer dritten Person übergeben.» Dieser Person werde er die Erlaubnis erteilen, die Unterlagen zu veröffentlichen. Wann dies passieren wird, verriet Warner noch nicht. Aber er hat seinen Rechtsvertreter gebeten, Kontakt mit den amerikanischen Behörden aufzunehmen.

Die Unterlagen Warners sollen sein Wissen über Transaktionen bei der Fifa belegen und auch Sepp Blatter betreffen. So solle die Fifa vor fünf Jahren die Parlamentswahlen in Trinidad und Tobago beeinflusst und Warners Partei finanziell unterstützt haben. «Blatter weiss, warum er gestürzt ist. Und wenn es sonst noch jemand weiss, dann ich», so der ehemalige Fifa-Vizepräsident.

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