Jagr schiesst Tschechien in die Halbfinals

Jaromir Jagr war Doppel- und Siegtorschütze für WM-Gastgeber Tschechien beim 5:3-Sieg über Finnland. Damit kommt es in Prag zu den Halbfinals Tschechien gegen Kanada sowie Russland gegen die USA.

Jaromir Jagr schiesst Tschechien in die Medaillenrunde (Bild: SI)

Jaromir Jagr war Doppel- und Siegtorschütze für WM-Gastgeber Tschechien beim 5:3-Sieg über Finnland. Damit kommt es in Prag zu den Halbfinals Tschechien gegen Kanada sowie Russland gegen die USA.

Jagr war wie sein Teamkollege Jan Kovar zweifacher Torschütze. Der 43-jährige Jagr glich in der 34. Minute im Powerplay zum 2:2 aus und entschied die Partie vier Minuten vor Spielende mit einem Genieblitz. Der Gamewinner zum 4:3 war bereits das sechste Turniertor des Evergreens. Mit einem Schuss ins leere Tor machte Vladimir Sobotka 23 Sekunden vor Spielende alles klar.

Die Tschechen bleiben damit anders als vor elf Jahren auf Kurs in Richtung Medaille. Bei ihrer letzten Heim-WM 2004 verloren die Tschechen den Viertelfinal gegen die USA 2:3 nach Penaltyschiessen. Finnland dagegen muss zum ersten Mal seit 2010 bereits nach der ersten K.o.-Runde die Koffer packen.

Herausragend beim 9:0 der Kanadier gegen Weissrussland war Tyler Seguin (Dallas Stars) mit drei Toren. Der Stürmer hatte den letzten NHL-Lockout (2012/2013) in der NLA bei Biel überbrückt. Kanada erzielte drei Powerplay-Treffer und führte schon nach 11 Minuten mit 3:0. Der bisher 24-fache Weltmeister feierte den achten Sieg im achten WM-Spiel und hält bei bislang 56 Toren. Der Rekord für den höchsten Sieg in einem WM-Viertelfinal verpassten die Kanadier nur knapp. Am 5. Mai 1994 hatte Finnland gegen Österreich mit 10:0 gewonnen.

Das bislang makellose Kanada schaffte erstmals seit sechs Jahren (2009 in der Schweiz) wieder den Sprung in die Top vier. Das unterlegene Weissrussland hatte zum vierten Mal seit 2006 (6. Rang als beste Klassierung) die besten acht erreicht – erstmals stand dabei nicht der aktuelle Schweizer Nationaltrainer Glen Hanlon an der Bande. Nicht unerwartet endete nun die erfolgreiche WM für den WM-Gastgeber des Vorjahres.

Titelverteidiger Russland steht zum achten Mal in den letzten neun Jahren in den Halbfinals. Der Rekord-Weltmeister bezwang Schweden mit 5:3. Matchwinner für war Superstar Jewgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins, der seine Turniertore Nummer 2 und 3 erzielte. Die Vorentscheidung zum 4:3 besorgte Malkin im Schlussdrittel 26 Sekunden, nachdem die Schweden durch den früheren Davoser Loui Eriksson ausgeglichen hatten. Wladimir Tarassenko erzielte zwei Minuten vor dem Ende das 5:3 ins leere schwedische Tor. Der russische Stürmer Viktor Tichonow meinte: «Wir haben uns den glücklichen Ausgang redlich erarbeitet.»

Dadurch verpassten die Schweden als konstanteste Eishockey-Weltmacht erst zum siebten Mal seit 1950 und erstmals seit 2012 die Top 4 an einer WM. Bei den Russen kommt für den Halbfinal gegen die Amerikaner noch einmal Verstärkung. Nach dem Ausscheiden der Washington Capitals aus den NHL-Playoffs wird heute (Freitag) Starstürmer Alexander Owetschkin in Prag erwartet. Dort kommt es am Samstag zur Neuauflage des Vorrunden-Spiels, das die USA 4:2 gewonnen hatten.

WM in Tschechien. Viertelfinals. In Prag: Kanada – Weissrussland 9:0 (4:0, 2:0, 3:0). Finnland – Tschechien 3:5 (1:1, 1:2, 1:2). In Ostrava: USA – Schweiz 3:1 (0:1, 2:0, 1:0). Schweden – Russland 3:5 (0:2, 1:1, 2:2).

Halbfinals. Samstag, 16. Mai (in Prag, 15.15 und 19.15 Uhr): Kanada – Tschechien, USA – Russland. – Spiel um Platz 3 (16.15 Uhr) und Final (20.45 Uhr) am Sonntag, 17. Mai.

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