Ein Jahr nach der Entführung und der mutmasslichen Ermordung von 43 Studenten sind in Mexiko Tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Die Eltern der Verschwundenen und zahlreiche weitere Demonstranten forderten am Samstag in Mexiko-Stadt die Aufklärung der Tat.
«Der Kampf geht weiter», riefen sie. Viele trugen Bilder der Opfer und symbolisch schwarz gefärbte Nationalflaggen. Der Protestmarsch startete vor dem Präsidentenpalast Los Pinos und zog zum zentral gelegenen Zócalo-Platz weiter.
«Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück», forderten auch die Demonstranten. Seit einem Jahr fordern die Menschen mit dieser Losung Gewissheit über das Schicksal der Opfer. Die Studenten gelten offiziell als vermisst.
Präsident Enrique Peña Nieto versicherte, dass die Ermittlungen fortgesetzt würden. Seine Regierung sei der Wahrheit und der Gerechtigkeit verpflichtet, schrieb er vor der Kundgebung auf Twitter. Die Familienangehörigen weisen die offizielle Version der Tat zurück und fordern weitere Untersuchungen.
Am 26. September 2014 hatten Polizisten die 43 jungen Menschen in der Stadt Iguala im südwestlichen Bundesstaat Guerrero verschleppt und sie der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben. Was danach mit ihnen geschah, ist noch immer nicht mit Sicherheit ermittelt worden.