Trotz ihrer Gebiets- und Geschichtsstreitigkeiten haben Japan, China und Südkorea eine gemeinsame Tourismus-Initiative gestartet, um mehr Ferienreisende nach Ostasien zu locken.
Die Tourismusminister der drei Länder trafen sich nach Meldungen japanischer Nachrichtenagenturen am Sonntag zum ersten Mal seit vier Jahren in Tokio und setzten sich das Ziel, die Touristenzahl von 20 Millionen bis 2020 auf 30 Millionen hochzuschrauben.
Besondere Impulse erhoffen sie sich von den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang und den Sommerspielen zwei Jahre später in der japanischen Hauptstadt Tokio. Teil der Dreiländerstrategie ist es, Probleme zu vermeiden, die den «verschiedenen täglichen Gewohnheiten» der Menschen aus anderen Kulturen geschuldet seien.
China will extra eine «Schwarze Liste» einrichten, auf die chinesische Touristen gesetzt werden, die sich bei Auslandsreisen daneben benommen haben, wie Staatsmedien in Peking berichteten.
Während die drei Staaten beim Tourismus künftig an einem Strang ziehen wollen, gibt es politisch weiter heftigen Streit. Das Verhältnis zwischen Seoul und Tokio wird durch die beidseitige Beanspruchung winziger Inseln belastet, die von Südkorea kontrolliert werden.
Auch die japanische Herrschaft über die koreanische Halbinsel von 1910 bis 1945 sorgt immer wieder für Streit. Auch mit China liegt Japan wegen mehrerer Inseln im Streit.