China und Japan verzichten auf den Dollar als Zwischenwährung und handeln ihre Währungen fortan direkt. Davon versprechen sie sich auch eine grössere globale Rolle von Yuan und Yen.
Japan und China sagen Adieu zum Dollar: An diesem Freitag nehmen die beiden grössten Volkswirtschaften Asiens den direkten Handel ihrer Währungen auf, wie die Regierungen in Tokio und Peking am Dienstag bekanntgaben.
Auf diese Weise verliert der US-Dollar seine Rolle als Zwischenwährung. Die Massnahme folgt einer Einigung zwischen dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao und seinem japanischen Amtskollegen Yoshihiko Noda vom Dezember, die Finanzkooperation zu verstärken.
Kostensenkung erhofft
Ziele seien die Förderung des bilateralen Handels, die Verwendung des Yuan und Yen bei der Abwicklung internationaler Handelsgeschäfte sowie eine Senkung der Währungskosten, erklärte das China Foreign Exchange Trade System. Die Bank von China sprach von einem wichtigen Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen China und Japan bei der Entwicklung der Finanzmärkte. Der Handel mit Yen und Yuan werde an den Märkten in Tokio und Schanghai erfolgen, sagte Japans Finanzminister Jun Azumi.
Die künftig niedrigeren Transaktionskosten und verbesserte Nutzerfreundlichkeit werde helfen, Tokios Märkte anzukurbeln, so Azumi. Bislang richtete sich der Wechselkurs des Yuan und Yen nach dem jeweiligen Kursverhältnis der beiden asiatischen Währungen zum Dollar.
Das neue Yen-Yuan-Wechselkurssystem soll den beiden Währungen zugleich mehr Gewicht an den globalen Devisenmärkten verleihen. Zugleich könnten Investoren in Japan ermuntert werden, chinesische Finanzinstrumente zu kaufen, berichtete die japanische Agentur Kyodo.
China ist Japans grösster Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf 345 Mrd. Dollar. Schätzungsweise 60 Prozent des Handelsaufkommens zwischen den beiden asiatischen Wirtschaftsmächten wird nach Angaben der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua in US-Dollar abgewickelt.